Für den 19-jährigen Arne Möller war es bereits der vierte Deutschlandpokal, an dem er als Athlet teilnahm. Eine Premiere gab es trotzdem: Erstmalig startete er sowohl für das Team Deutschland als auch für Niedersachsen. Wie er sich auf die Großveranstaltung vorbereitete und was seine nächsten Schritte sind, verrät er im Gespräch mit der Lebensretter-Redakteurin Carina-Chantal Krämer:

Der Deutschlandpokal gilt als Ereignis des Jahres - wie hast du dich darauf vorbereitet? Gab es ein spezielles Training?

In den Wochen vor dem Deutschlandpokal wurde mein Training auf viele Sprints und Technik-Training reduziert. Ich habe dann hauptsächlich Puppeeinklinken und das Flossen- und Gurtretteranziehen trainiert, weil ich dies auch für die Wettkämpfe brauchte. Das Training ist dann von Woche zu Woche weniger geworden. Das ist auch das, was ich oder mein Körper am meisten braucht. Ohne die Taperphase könnte ich im Wettkampf nicht das leisten, was ich selbst und auch andere von mir erwarten. Am Donnerstag (21.11) fuhr ich eher als für die meisten anderen nach Warendorf, da die deutsche Auswahlmannschaft noch eine Trainingseinheit hatte. Wir haben vor allem die Staffelwechsel ausprobiert und noch etwas optimiert. Dabei hatte ich noch ein paar Gespräche und kleine Tipps von der Bundestrainerin bekommen, diese hieß es dann natürlich auch umzusetzen. Am Freitag ging's dann morgens mit Aufwärmen, Einschwimmen und ein paar Sprints los. Das Einschwimmen ist vorm Wettkampf mit das Wichtigste, da jedes Schwimmbad etwas anders ist. Insgesamt ist mir der Kontakt zum Trainerteam und den anderen Teammitgliedern sehr wichtig sowohl vor wie auch während und nach den Wettkämpfen.

Hattest du bereits an ähnlichen Wettkämpfen teilgenommen?

Das war bereits mein vierter Deutschlandpokal, allerdings das erste Mal, dass ich für Deutschland starten durfte. 2018 bin ich mit der Nationalmannschaft in Irland bei der JEM (Junioren Europameisterschaft) gewesen. Das war bisher auch mein höchster Wettkampf. Dazukommen weitere Wettkämpfe, wie die italienischen Meisterschaften in Riccione 2018 und 2019, zu denen wir auch als Team Deutschland gefahren sind, dem Orange Cup in Eindhoven und noch einige internationale Veranstaltungen mehr. Somit ist meine Erfahrung im internationalen Bereich recht hoch und ich weiß, was bei Wettkämpfen wie dem Deutschlandpokal auf mich zu kommt.

Wie war dein erster Eindruck vor Ort?

Zu Beginn war es aufgrund einiger Termine leider etwas stressig, aber ansonsten wirklich sehr entspannt. Beim ersten Schwimmen am Donnerstag kam schon ein wenig Wettkampf-Feeling auf, da auch die australische und die neuseeländische Mannschaft bereits vor Ort waren. An den Wettkampftagen selbst war die Stimmung in der Nationalmannschaft und im Team Niedersachsen sehr gut und ausgelassen.

Warst du sehr aufgeregt?

Ich persönlich war kaum aufgeregt. Viel mehr war ich etwas angespannt, dass alles klappt. Ich gehe gerne ohne Druck an meine Starts heran und gebe mein Bestes.

Was hat dir besonders gefallen?

An dem Deutschlandpokal begeistert mich jedes Mal aufs Neue die große Beteiligung anderer Nationen. Besonders, da man so viele Kontakte knüpfen kann - national und international. Dadurch, dass ich dieses Mal für die Nationalmannschaft starten durfte, war es natürlich etwas ganz Besonderes. Außerdem war es für mich besonders schön nach der JEM einige Freunde und Bekannte wiederzusehen, die ich letztes Jahr kennengelernt habe.

Was war dein persönliches Ziel?

Mein Hauptziel für den Wettkampf war es die B-Kader Norm über die 200m Hindernis zu schwimmen. Dies hat leider nicht so ganz geklappt. Trotzdem war ich mit der Zeit zufrieden. Das andere Ziel war es, das bestmögliche Ergebnis mit der Mannschaft und dem ganzen Team zu erreichen, sowohl mit der Nationalmannschaft als auch mit dem Team Niedersachsen. Das hat auch gut geklappt, finde ich. Wir haben in der Nationen-Wertung einen sehr guten dritten Platz erreicht, was aufgrund unseres jungen Teams nicht unbedingt zu erwarten war. Auch mit dem LV haben wir eine sehr gute Gesamtleistung erzielt. Hier zählten aufgrund meiner Nominierung für das Team Deutschland nur meine Einzelstreckenpunkte.

Wie geht es für dich nun weiter?

Nach dem Deutschlandpokal war ich im Dezember in Warendorf bei einer Trainingswoche für die Sportfördergruppe. Nach den Bezirksmeisterschaften im Januar wird dann eigentlich schon auf die Landesmeisterschaften in Salzgitter (2. bis 5. April) hintrainiert. Von da geht es dann schnell weiter zu dem Deutschen Einzelstrecken Meisterschaften in Warendorf, die etwa einen Monat später stattfinden.