DLRG, in diesen Zeiten den entscheidenden Unterschied machten. »Die DLRG, das sind nicht nur Boote, das ist Kompe- tenz«, betonte er nachdrücklich. Einst als »Badehosenverein« belächelt, sei die DLRG mittlerweile der Garant für Sicherheit im Katastrophenschutz – in allen Bereichen, die Wasser und Boote betreffen. Wie radikal hat sich doch die Sichtweise ver- ändert. Dabei kam auch das Schlagwort »Wer, wenn nicht wir?« ins Spiel: die NRW-weite Kampagne, die für ein neues Selbstverständnis für das Ehrenamt sorgte und das Zusam- menwachsen der Hilfsorganisationen beflügelte. Ein weiterer Höhepunkt des Gesprächs mit Herbert Reul war sein leidenschaftlicher Lobgesang auf die freiwilligen Helden. »Unsere ehrenamtlichen Helfer sind die wahren Helden der Republik«, verkündete er stolz. Aber er war auch selbstkritisch: Den Bürokratie-Dschungel prangerte er als »weitere Baustel- le« an. Ohne konkrete Lösungen zu präsentieren, bat er die Organisationen darum, ihre Probleme zu melden, damit seine Fachleute sich an die Arbeit machen könnten; wahrscheinlich dann eher nicht im Strandkorb. Zum Abschluss bedankte sich Wiedenbrück bei Reul für die bisherige hervorragende Zusammenarbeit – ein Dank, den Reul augenzwinkernd erwiderte: »Könnte ich das bitte schrift- lich haben? – Ein Scherz!« Freundschaft über Verbandsgrenzen: DLRG trifft VDST Die Messe bot auch eine Bühne für langjährige Freundschaf- ten: So gesellte sich der Präsident des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST), Uwe Hoffmann, zu den Gesprächen. Die Atmosphäre war herzlich und lebendig. Die historischen Bande zwischen DLRG und VDST rückten in den Mittelpunkt, als Hoffmann über die Herausforderungen der Zukunft sprach. Er beklagte mit einem Seufzer, dass immer mehr Hallenbäder schlössen und somit die Schwimmzeiten für beide Verbände schrumpften – ein Phänomen, das die Grundfeste des Was- sersports zu erschüttern drohe. Neben der Problematik des Bädersterbens nahm sich Hoff- mann auch des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat (BMI) an. Schwimmen müsse auch dort weiterhin als Gesundheitsprävention und beste Vorsorge gegen das Er- trinken begriffen werden – und das BMI könne sich nicht wei- ter damit begnügen, die Zuständigkeit immer nur nach unten durchzuwinken, bis das Thema wieder bei den Kommunen lan- det »Schwimmen ist Kulturgut«, rief er aus. Der VDST und die DLRG forderten ihre Mitglieder eindringlich auf, verstärkt das Gespräch mit Politikern zu suchen, um das drohende Ende der Bäderlandschaft zu verhindern – ein Ap- pell, den die sehr interessierte Zuhörerschaft mit anerkennen- dem Nicken quittierte. Von Badehosen und Hochwassereinsätzen Alexander Paffrath, Leiter Einsatz auf Präsidiumsebene, brachte einen frischen Wind in die Runde. Mit fachkundiger Brillanz nahm er die Zuhörenden mit auf eine Zeitreise: Vom »Badehosenverein« mit Ruderrettungsbooten bis hin zu den dramatischen Hochwassereinsätzen, die die DLRG unter an- derem in den Jahren 1993 und 1995 forderten. Damals waren © Wolfgang Worm (3) Herbert Reul, Uwe Hoffmann, Andreas Paffrath und Stefan Albrecht (von oben) im Messe-Talk mit Reiner Wiedenbrück. © Stefan Mülders impressum Ausgabe Nordrhein Anschrift: DLRG LV Nordrhein, Jan-Schmitz-Haus, Niederkasseler Deich 293, 40547 Düsseldorf, E-Mail: info@nordrhein.dlrg.de Redaktion: Stefan Mülders (Chefredakteur), Stefan Albrecht (V. i. S. d. P.), Frank Zantis, Holger Boshammer, Lukas Ziehm, Wolfgang Worm Zuschriften: redaktion.lebensretter@nordrhein.dlrg.de oder per Post an den Landes verband. Es wird keine Garantie für eine Veröffent- lichung übernommen. Adressverwaltung: abo-lebensretter@nordrhein.dlrg.de Die Regionalausgabe Nordrhein des »Lebens retter« erscheint als Teilausgabe des DLRG Verbandsorgans viermal im Jahr. Derzeitige Auflagenhöhe: ca. 17.200 Stück. Redaktionsschluss: Nordrhein 2/2025, 15. April 2025 nordrhein III