Wichtige Beschlüsse und »auf in die Zukunft« Landesverbandstagung in Essen N achde m die Corona -Pa nde m ie für e ine unge - pla nte Ve rlä nge rung de r Le gislat ur und e ine um e in Ja hr nach hinte n a uf 2 021 ve rschobe ne La nde sve rba ndst agung ge sorgt hat te , ka m da s höchste Be schlussgre m ium in N ordrhe in nun w ie de r nach re gulä re n vie r Ja hre n zusa m m e n. Ort de s Ge sche he ns w a r a m let zte n M a iw oche n- e nde da s We be rs-H ote l im Ruhrt urm in Esse n. Über Neuwahlen und »Pflichtprogramm« hinaus st a nd die Tagung a uch im Z e iche n de s 10 0 -jä h- rige n J ubiläum s des La ndesve rba ndes. Landesregierung und vieler anderer für 100 Jahre engagierter Arbeit, die seit den Anfängen über das Schwimmen immer um- fangreicher und vor allem professioneller wurde. Herbert Reul erwähnte das Defizit beim Schwimmenkönnen in der Bevölke- rung und lobte das Engagement der DLRG in diesem Bereich. Er verband das in seiner empathischen und bodenständigen Art mit eigenem Familienbezug und schlug natürlich den Bo- gen hin zum Katastrophenschutz. Er gestand ein, dass er die Bedeutung der DLRG und ihrer Aufgaben und Fähigkeiten selbst erst in der Flutkatastrophe 2021 wirklich kennengelernt habe. So zog er sinnbildlich den Hut vor der ehrenamtlichen Einsatzbereitschaft: »Ohne dieses Ehrenamt wäre Katastro- phenschutz in unserem Land nicht möglich. Es sind 100.000 Kräfte, die jederzeit bereit sind und das nicht nur im Ernstfall zeigen, sondern auch in vielen Übungen und Bereitschaftsde- monstrationen. Das ist beeindruckend.« Er schilderte aus seiner Sicht die Entwicklungen nach dem Sommer 2021 und unterstrich die Notwendigkeit, den Weg entschieden und bestimmt weiterzugehen – auch wenn es Zeit braucht. »Die Gesetzgebung ist die eine Seite, aber die Men- schen sind die andere. Da brauchen wir noch mehr, die nicht Wie auf zwei vorherigen Tagungen bereits erfolgreich erprobt, wurde auch diese Versammlung per Live-Stream ins Internet übertragen. So hatten interessierte Mitglieder Gelegenheit, den Entscheidungen und Diskussionen zumindest beobach- tend beizuwohnen. Zunächst startete die Tagung mit fast 100 stimmberechtigten Delegierten aus den Gliederungen und Vorstandsmitgliedern des Landesverbandes mit der Begrüßung durch Präsident Ste- fan Albrecht, den Regularien sowie Berichten des Vorstandes und der Geschäftsstelle. Wie üblich kam in diesem Rahmen auch der Bezirk zu Wort, in dessen Gebiet die Tagung stattfin- det. In seinem Grußwort ging Dr. Andreas Wagener als Esse- ner Bezirksschatzmeister stellvertretend für den verhinderten Leiter Andreas Wieser unter anderem darauf ein, dass auch sein eigener Bezirk in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert (Lebensretter Nordrhein berichtet im September dazu). Am Beispiel des Ruhrturms, des Tagungsorts, erläuterte er den Strukturwandel. Als ehemalige Zentrale der Ruhrgas habe er erfolgreich die Veränderung zum funktionierenden Hotel be- wältigt. Wandel sei keine Gefahr, sondern eine Chance – und das gelte auch für das Ehrenamt in der heutigen Zeit. »Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass die DLRG auch in den nächsten 100 Jahren in all ihren Facetten stark bleibt.« Die Berichte des Vorstandes zeichneten vier bewegte Jahre nach, geprägt von der auslaufenden Corona-Pandemie, dem Starkregenereignis »Bernd« im Sommer 2021 und den ar- beitsreichen, aber durchaus auch positiv zu bewertenden Folgen daraus, insbesondere im Katastrophenschutz. Die je- weiligen Vorstandsmitglieder gingen in Auszügen auf ihre schriftlichen Ausführungen ein und mussten sich keinerlei Aussprachen oder Diskussionen stellen. Festakt mit geladenen Gästen Am Samstag wurde die Tagung pünktlich für den Festakt »100 Jahre DLRG LV Nordrhein – auf in die Zukunft!« unterbrochen. Geladen waren unter anderem NRW-Innenminister Herbert Reul, die Bürgermeisterin der Stadt Essen, Julia Jacob, der Präsident des LSB NRW, Stefan Klett, DLRG Präsidentin Ute Vogt, DLRG Vizepräsidentin Anika Flöte sowie zahlreiche Ver- treterinnen und Vertreter aus den anderen Hilfsorganisationen. Nach der Anmoderation durch den Leiter Verbandskommuni- kation, Frank Zantis, und der Präsentation eines der neuen DLRG Imagefilme machte Herbert Reul mit seinem Grußwort den Auftakt. Er dankte dem Verband im Namen der gesamten II nordrhein Innenminister Herbert Reul kam nicht nur zum Grußwort vorbei. Den 100-Jahre- Nordrhein-Sticker ließ er sich ans Revers seiner eigenen DLRG Einsatzjacke heften. Die war ihm bei der Ehrung der Fluthelfer in der Essener Grugahalle geschenkt worden. © Benedikt Lang erst wach werden, wenn die eigene Hütte brennt.« Er wünsch- te, dass noch mehr Menschen für diese Aufgaben gewonnen werden können, und versprach, dass er sich persönlich weiter für eine gute Ausstattung einsetzen werde, auch wenn das in angespannten Haushaltslagen eine Herausforderung sei. Bürgermeisterin Julia Jacob griff die Worte von Herbert Reul auf und erwähnte ihrerseits, dass die vielen Jahre ehrenamt- lichen Engagements kaum hinreichend gewürdigt werden kön- nen. Sie ging auf den Baldeneysee als größtes Wachgebiet in der Stadt ein und bezog sich auf das umfangreiche Aufgaben- gebiet der DLRG zwischen Schwimmenlehren und Katastro- phenschutz. »Sie sind ein Symbol für Mut und ehrenamtliches Engagement für und in unserer Gesellschaft. Das ist heutzuta- ge alles andere als selbstverständlich.« Die DLRG Präsidentin

was sich auch auf das Ausbildungsspektrum und Qualifika- tionsniveau der Mitglieder deutlich (positiv) auswirkt. Damit einher geht auch eine verstärkte Kooperation mit den zustän- digen Behörden und an dieser Stelle wandte sich Stefan Al- brecht direkt und persönlich an den Innenminister: »Die Über- gabe der ersten Landesfahrzeuge für die DLRG war im April dieses Jahres ein sehr schöner und wichtiger erster Schritt für uns in NRW. Herr Reul, bitte setzen Sie diesen begonnenen Weg der Ausstattung der Wasserrettungszüge mit Sachmit- teln, Fahrzeugen und Booten fort. Es ist noch viel zu tun und wir als DLRG werden unserer Verantwortung für die Bevölke- rung weiter gerecht werden und das Unsere dazu beitragen, dass die Wasserrettungszüge auch in der Zukunft eine leis- tungsstarke Einrichtung im Katastrophenschutz des Landes sind.« Der LV-Präsident lobte ausdrücklich die bisherige Zu- sammenarbeit und nannte Reul einen Partner an der Seite der Hilfsorganisationen. Mit Blick auf die gegenwärtige Situation erwähnte Stefan Al- brecht nicht nur die 76.500 Mitglieder, die den LV zum dritt- stärksten im Bundesgebiet machen, sondern ging auch auf die Herausforderungen ein. Ehrenamtliche Strukturen stoßen an ihre Grenzen und machen eine noch umfangreichere hauptamtliche Unterstützung im Landesverbandsgebiet not- wendig. Die Geschäftsstelle sei schon jetzt ein leistungsstar- ker Dienstleister für Vorstand und Gliederungen, was aber für die Zukunft angesichts steigender Anforderungen, Erwartun- gen und Ansprüche nicht ausreichen werde. Die Idee für den Ausblick auf die nächsten 50 Jahre »mopste« Stefan Albrecht von den Jubiläumsveranstaltungen in Mülheim und Essen: Er begab sich ins Jahr 2075 und zeichnete im Rückblick seine Vorstellung von einer idealen DLRG Welt. Mit begeisterndem Ehrenamt, tollen politischen Rahmenbedingungen und ausrei- chend Infrastruktur für die Entwicklung von Nichtschwimmern zu Schwimmern, Rettungsschwimmern und Katastrophen- schützern. Den Abschluss des Festaktes bildeten verschiedenste Ehrun- gen, die in der September-Ausgabe des Lebensretters darge- stellt werden. Fortsetzung der Tagung Der strategische Prozess zur Weiterentwicklung der DLRG in Nordrhein war vor der Tagung bereits – mit überschaubarer Beteiligung seitens der Bezirke – begonnen worden. Statt ei- nes Berichtes präsentierten Birgit Jansen-Howitz, Dr. Andreas impressum Ausgabe Nordrhein Anschrift: DLRG LV Nordrhein, Jan-Schmitz-Haus, Niederkasseler Deich 293, 40547 Düsseldorf, E-Mail: info@nordrhein.dlrg.de Redaktion: Stefan Mülders (Chefredakteur/stemu), Stefan Albrecht (V. i. S. d. P.), Frank Zantis, Holger Boshammer, Lukas Ziehm, Wolfgang Worm (WoWo) Zuschriften: content-redaktion@nordrhein.dlrg.de. Es wird keine Garantie für eine Veröffent lichung übernommen. Adressverwaltung: abo-lebensretter@nordrhein.dlrg.de Die Regionalausgabe Nordrhein des »Lebens retter« erscheint als Teilausgabe des DLRG-Verbandsorgans viermal im Jahr. Derzeitige Auflagenhöhe: ca. 17.200 Stück. Redaktionsschluss: Nordrhein 3/2025, 15. Juli 2025 IV nordrhein Mit den grünen Abstimmungskarten wurde Zustimmung signalisiert. © Benedikt Lang Wagener und Klaus-Peter Hentschel die bisherigen Ideen und Visionen in Form eines Podiumsgesprächs. Humorvoll, amü- sant und doch zielführend verbanden sie die Präsentation mit dem Appell, diesen Prozess auf breiterer Basis fortzusetzen. Der Appell mündete in einen einstimmig beschlossenen An- trag. Die Entgegennahme des Finanzberichtes und die an- schließende Entlastung von Schatzmeisterei und Vorstand gingen ebenfalls reibungslos über die Bühne. Der Sonntag startete mit den Wahlen des Vorstands. War 2021 die Wahl noch aus technischen Gründen eine geheime, war dieses Mal ein entsprechender Antrag der Grund, alle Vor- standswahlen geheim durchzuführen. Dieser wurde mit deutli- cher Mehrheit angenommen. Letztendlich wählten die Dele- gierten Stefan Albrecht (Präsident), Birgit Jansen-Howitz, Volker Günther, Till Siebel (Vizepräsidium), Uwe Dzubiella (Schatzmeister), Milan Faber (Stellvertretung), Dr. Andreas Wagener (Leitung Einsatz), Claudia Kinitz, Sascha Wolf (Stell- vertretung), Sandra Schlünkes (Leitung Ausbildung), Carsten Kolberg (Stellvertretung), Frank Zantis (Leitung Verbandskom- munikation), Lukas Ziehm, Stephanie Hobein (Stellvertretung), Dr. Thomas Baltus (LV-Arzt), Thorben Beeker (Stellvertretung) und Holger Boshammer (Beisitzer) in den neuen Vorstand des LV Nordrhein. Satzungsänderungen und Beiträge Die Aufnahme des Zusatzes »Förderung des Sports« in die Satzung des LV ist für eine potenzielle Aufnahme als Vollmit- glied in den LSB NRW notwendig. Ebenfalls in die Satzung aufgenommen werden sollte das Bekenntnis zum gewaltfreien Umgang. Schließlich sollte die Verankerung der PsG-Ordnung in der Satzung beschlossen werden. Diese Anträge wurden einstimmig angenommen. Etwas umfangreicher diskutierten die Delegierten die Anpassung der Beitragsanteile, die sich zuletzt vor neun Jahren erhöht hatten. Die damaligen Ereignis- se mit finanzieller Auswirkung müssen nicht näher erläutert werden; die allein würden die Anpassung notwendig machen. Hinzu kommen die weiterhin wachsenden Aufgaben und eine damit verbundene Ausdehnung der Personalplanung. Daher schlug der LV-Vorstand eine Erhöhung um vier Euro ab dem 1. Januar 2027 vor. Trotz nachvollziehbarer Bedenken gab es auch große Zustimmung und Verständnis dafür. In der Abstim- mung sprach sich eine Mehrheit der Delegierten für den An- trag aus. stemu ❮

Torben Dziura ist neu in der Geschäftsstelle Se it M it te M ä rz ist Torbe n Dziura ne ue r Re fe re nt Einsat z und Te chnik in de r Ge schä ft sste lle de s LV N ordrhe in. De r 2 8 -Jä hrige ist ge le rnte r Schre i- ne r, a be r übe r se ine e hre na mt liche Arbe it im De ut sche n Rote n K re uz (DRK ) M ülhe im a n de r Ruhr vor zw e i Ja hre n a uch ha upt a mt lich für die H ilfsorga nisat ion t ät ig gew orde n. Im Jahr 2023 habe er die Möglichkeit bekommen, hauptamt- lich als stellvertretender Leiter für den Hausnotruf einzustei- gen. Im DRK war er schon seit seiner Jugend im Ehrenamt tätig, hatte den Katastrophenschutz kennengelernt und war im Rettungsdienst mitgefahren. Entsprechende Aus- und Fortbil- dungen waren selbstredend Teil der persönlichen Entwicklung. »Im Rahmen der hauptamtlichen Verantwortung habe ich dann auch die Leitung im medizinischen Transportdienst über- nommen und zum Wintersemester 2023/24 ein berufsbeglei- tendes Studium Management in der Gefahrenabwehr an der FOM Neuss begonnen.« Hier sei der Fokus sehr stark auf den Katastrophenschutz ausgerichtet, was bei Torben mehr und mehr Erinnerungen an seine Jugendzeit im DRK wach werden ließ. Außerdem bekam er schnell intensive Einblicke in andere Hilfsorganisationen. »Ich habe quasi eine alte Liebe wieder- entdeckt und mich dann sehr gefreut, die Stellenausschrei- bung der DLRG für genau diesen Bereich zu sehen. Das passt zu mir und ich hoffe, ich passe auch gut zur DLRG Familie im Landesverband Nordrhein.« Katastrophenschutz im Wandel Sein Studium will er Ende 2026 abschließen und hofft, dass sich die Praxisnähe dort und die berufliche Entwicklung im LV optimal ergänzen, um in beide Richtungen profitieren zu kön- nen. Bereits jetzt hat Torben erkannt, dass der Katastrophen- schutz sich in einem starken Wandel befindet – nicht zuletzt befeuert durch die Starkregenereignisse der vergangenen Jahre und ganz besonders »Bernd« im Jahr 2021. »Diese dynamische Veränderung fordert von allen Akteuren eine ganz neue Flexibilität und ich habe den Eindruck, dass gerade die DLRG hier nicht nur ein großes Entwicklungspoten- zial hat, sondern vor allem auch den Willen dazu, dieses in Angriff zu nehmen.« Seine erste Aufgabe war mit den positiven Folgen der Hochwasserkatastrophe verbunden: Am ersten Tag ging es ins Innenministerium, um über die Ausstattung der Strömungsrettungsanhänger zu sprechen, die das Innenminis- VI nordrhein Seit Mitte März neue hauptamtliche Kraft im LV Nordrhein: Referent Einsatz und Technik Torben Dziura. © Stefan Mülders terium schließlich am 1. April für eine Erprobungsphase zu- sammen mit den neuen Landesfahrzeugen an DLRG und DRK im Land übergab (mehr ab Seite X). Fahrzeuge mit NRW- Kennung im Fuhrpark zu haben, ist für die DLRG neu. Daher werden der administrativ-organisatorische Aufwand sowie die diesbezügliche Kommunikation mit den Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf einen ersten Arbeitsschwerpunkt für Tor- ben Dziura bilden. Außerdem wird er sich damit befassen, die Gliederungen im Sinne eines Servicegedankens stärker zu be- gleiten – nicht nur bezogen auf die neu ausgelieferten Fahr- zeuge. Dafür soll ihm schon bald eine Sachbearbeitung zur Seite gestellt werden, deren Stellenausschreibung im Frühjahr auf den Weg gebracht wurde. Derzeit wohnt Torben noch in Duisburg, wohin es ihn aufgrund seiner Ausbildung seinerzeit »verschlagen« hatte. Mittelfristig ist gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin aber durchaus die Rückkehr nach Mülheim an der Ruhr geplant. Eine Mitglied- schaft in der DLRG schließt er in diesem Zusammenhang auch nicht aus. stemu ❮

© Stefan Mülders Margarete Hennig Die mit dem Igel in der Tasche In ihre r H e im at in Voe rde bew ohnt sie m it t le rw e ile e in k le ine s Z im m e r in e ine m Se niore nhe im m it e inige n Fa m ilie nbilde rn und Urkunde n a n de r Wa nd. Auf e ine r Kom mode hat da s Foto de s w icht igste n M e nsche n in ihre m Le be n, Ehe m a nn Günte r, se ine n Plat z ge funde n. Es ist lie bevoll dra pie rt m it Ke rze n, de r Ja hre sze it a nge pa sste r De korat ion und Erinne rungsst ücke n. M a rga rete H e nnig w irk t zufrie de n und fre ut sich übe r de n Be such a us de r DLRG Ve rga nge nhe it . Argumente mussten vorher sehr gut überlegt und zurechtgelegt sein. Die LV-Finanzen saniert Was einige manchmal durchaus »nerv- te«, erwies sich später als goldrichtiger Weg für einen in den 1980er-Jahren fi- nanziell angeschlagenen Landesver- band. Als Margarete 1983 das Amt der Schatzmeisterin übernahm, wusste sie durchaus, worauf sie sich einließ. »Die Lage war alles andere als rosig und es galt, über mehrere Jahre hinweg den Gürtel sehr eng zu schnallen. Eine Linie, die nicht nur im eigenen Vorstand, son- dern auch bei den Bezirksleitern heraus- fordernd war.« Mehr als einmal musste Margarete ihren strikten Sparkurs gegen harte, manch- mal sogar persönliche Angriffe verteidi- gen. Und doch war alles genau richtig so – auch, als sich die Finanzlage Mitte der 1990er-Jahre bereits deutlich besser zeigte. In über 30 Jahren gab es so auch zahlreiche Gespräche am Rande, an die sich Margarete schmunzelnd zurück- erinnert: »WoWo [Wolfgang Worm, An- merkung der Redaktion] kam als Ein- satzleiter im LV mit Kurzen, bei DKW [Ex-Präsident Dr. Klaus Wilkens, An- merkung der Redaktion] war es Wein. Und immer wusste ich dann: Gleich gehtʼs wieder ums Geld.« Der LV Nordrhein galt inzwischen deutschlandweit als »reich« und beweg- Margarete Hennig blickt zufrieden auf ihr ehrenamt- liches Wirken zurück. © Wolfgang Worm Mit ihr gestalten wir den Auftakt zu unserer neuen Serie »Am Be- ckenrand«. Darin würdigen wir Personen, die den Verband zeitweise mit geprägt haben. In ihrer eigenen Ortsgruppe in Voerde war Margarete Hennig zwar auch in den klassischen DLRG Aktivitäten am Beckenrand zu fin- den, auf Landesverbands- und Bun- desebene war sie aber im durchaus po- sitiv zu verstehenden Sinne als »Frau mit dem Igel in der Tasche« bekannt. Wer in den 1990er- und 2000er-Jahren auf nordrheinischem Gebiet Geld aus- geben wollte, musste erst an ihr vorbei. Das war alles andere als einfach. Die VIII nordrhein te sich irgendwo zwischen respektvoller Achtung und neidvoller Beobachtung. Kurz vor dem Jahrtausendwechsel soll- te er derjenige Verband sein, der mit ei- ner sechsstelligen Summe den größten Anteil zur Anschubfinanzierung der Spendenbemühungen der DLRG bei- steuerte. »Das war damals ein großes Risiko und nicht kritiklos durch die Gre- mien zu bringen«, erinnert sich Marga- rete. »Aber letztendlich war das alles goldrichtig und hat die Finanzen des LV langfristig auf gesunde Füße gestellt.« Über Jahre hinweg profitierte der LV Nordrhein in entsprechend hohem Anteil von den Spendeneinnahmen. Auch heu- te noch ist diese Einnahmequelle eine wichtige Säule in der Finanzierung des LV und seiner Gliederungen – auch, weil Spendensystem und -verteilung inzwi- schen moderner organisiert sind als noch vor einigen Jahren. Parallel zu ihren Aufgaben im LV war Margarete auch auf der Präsidiumsebe- ne sehr aktiv – dabei immer an ihrer Sei- te ihr 2018 verstorbener Mann Günter. Sie war eingebunden in den »Aufbau Ost« nach dem Fall der Mauer, als die dort neu zu gründenden Gliederungen engmaschig begleitet wurden. »Ich war mehrfach in den ostdeutschen Bundes- ländern unterwegs, um die Vereine zu beraten und ihre Systeme auf bundes- deutsches Recht anzupassen. Die Zei- ten haben wir dann natürlich auch oft genutzt und einen gemeinsamen Urlaub damit verbunden.« So lernten die beiden große Teile von Sachsen, Sachsen-An- halt und Brandenburg kennen. Privater Hintergrund Dass Margarete Hennig in ihrer ehren- amtlichen Arbeit die Fäden, manchmal auch unerbittlich, in der Hand hielt, ist

Schlüsselübergabe für die Landesfahrzeuge mit (von links) Marcel Britze (DLRG LV Westfalen), Innenminster Herbert Reul, Sascha Wolf (DLRG LV Nordrhein) und Klaus Püttmann (DRK Wasserwacht Nordrhein). © Quelle: Fa. Mosolf Innenminister Herbert Reul übergibt Landesfahrzeuge an die Wasserrettung in NRW DLRG und Wa sse rw a c ht na hm e n a m 1. April e rst m a ls spe zie ll für die Wa sse rret t ungszüge im K at a st rophe nsc hut z konzipie rt e M e hrzw e c k- fa hrze uge in Em pfa ng. Auße rde m e rhie lt e n sie für e ine Te st pha se dre i Ge rät e a nhä nge r St rö- m ungsret t ung/Flie ßw a sse rret t ung. Innenminister Herbert Reul übergab elf neue Mehrzweck- fahrzeuge Wasserrettung (MZF WR-Z) und drei Gerätean- hänger Strömungs-/Fließwasserrettung (GAnh SFW-Rett) an die DLRG in Nordrhein-Westfalen und die Wasserwacht des DRK Nordrhein. Es sind die ersten Fahrzeuge, die vom Land eigens für die Wasserrettung im Katastrophenschutz be- schaff t wurden. Seitens der DLRG sind es auch die ersten Fahrzeuge mit NRW-Kennung in den Fuhrparks der Gliede- rungen. »Die Flutkatastrophe 2021 hat gezeigt, wie wichtig eine pro- fessionelle Ausstattung im Katastrophenschutz ist«, sagte der Leiter Einsatz im LV Westfalen, Marcel Britze. »Die neuen Mehrzweckfahrzeuge und Geräteanhänger für die Strömungs- rettung sind ein entscheidender Baustein, um den steigenden Herausforderungen besser begegnen zu können. Gleichzeitig bleibt es essenziell, kontinuierlich in die Qualifizierung unserer Einsatzkräfte zu investieren, damit wir auch in Zukunft gemein- sam effektive Hilfe leisten können.« Die Mehrzweckfahrzeuge überzeugen besonders durch All- radantrieb und Geländegängigkeit, was sie ideal für den Ein- satz in schwierigen Umgebungen macht. Bis zu fünf Personen passen in die Mercedes Sprinter, die mit 190 PS und 50 Zen- timetern Wattiefe nur eine geringe Grundausstattung wie Ma- terialkisten, Verkehrsabsicherungsmaterial und Equipment zur autarken Selbsthilfe (zum Beispiel Sandbleche, Kraftstoff - kanister, Ersatzrad) an Bord haben. Sie kommen bei den Lo- gistiktrupps zum Einsatz. In Nordrhein sind das der Bezirk Kreis Mettmann, Bezirk Düs- seldorf, Bezirk Rheinisch-Bergischer Kreis sowie die OG Eitorf im Bezirk Rhein-Sieg. Auf westfälischem Gebiet sind die Fahr- zeuge in den OG Dülmen, OG Hamm, OG Marl, OG Sassen- berg, OG Enger-Spenge und im Bezirk Südsauerland statio- niert. Das Land NRW stärkt mit den neuen Fahrzeugen weiter den Katastrophenschutz und hier insbesondere die Sicherheit am und im Wasser. Insgesamt wurden elf neue Mehrzweck- fahrzeuge sowie die ersten drei von insgesamt 40 Gerätean- hängern Strömungsrettung an die beiden DLRG Landesver- bände sowie an die Wasserwacht des DRK Nordrhein übergeben. »Wir freuen uns sehr, dass es nach der Planungs- phase infolge der Starkregenkatastrophe von 2021 nun zur Übergabe der ersten Wasserrettungs-Fahrzeuge des Landes NRW an uns, den LV Westfalen und die DRK Wasserwacht gekommen ist«, sagte der Leiter Einsatz im LV Nordrhein, Dr. Andreas Wagener. »Die Wasserrettungszüge sind damit für den Katastrophenschutz im Land Nordrhein-Westfalen noch besser ausgestattet. Mit den neuen Fahrzeugen können wir leicht überfl utete Straßen durchfahren und unwegsames Ge- lände erreichen.« Geräteanhänger erst mal im Test Die mit Zubehör für die Strömungsrettung (beim DRK Fließ- wasserrettung genannt) ausgestatteten Geräteanhänger wur- den zunächst in kleiner Stückzahl ausgeliefert, um Ausstat- tung und Handhabung zu testen und qualifi zierte Rückmeldung an die Bezirksregierungen geben zu können. Jede der drei in den Wasserrettungszügen NRW eingebundenen Organisatio- nen erhielt einen solchen Anhänger, deren Anschaff ung be- reits seit der Evaluation des Konzepts für Wasserrettungszüge 2019 geplant war. Die Anhänger sind jeweils beim Landesver- band stationiert und können von dort aus zur Erprobung an die Gliederungen weitergegeben werden, die über entsprechend ausgebildetes ehrenamtliches Personal verfügen. Alle Betei- ligten tragen ihre eventuellen Kritikpunkte zusammen, sam- meln sie bis zur Jahresmitte 2025 über die Landesverbände und geben diese dann als Verbesserungsvorschläge weiter. Erst dann geht der »GAnh SFW-Rett« in Serienproduktion und wird am Ende insgesamt 40 Mal in Nordrhein-Westfa- len zu finden sein – zwei in jedem Wasserrettungszug. Dementsprechend werden 14 davon im LV Nordrhein sta- tioniert, 22 im LV Westfalen und vier weitere beim DRK Nordrhein. X nordrhein

Rettungshunde in der DLRG Im April ste llte sich in Goch e ine ne ue DLRG Ret t ungshunde st a ffe l und da m it die e rste und e inzige im K re is K leve vor. Be re it s lä nge r et a - blie rt ist die St a ffe l im K re is M et t m a nn, die zu Be ginn de s gle iche n M onat s in die größte Übung de s Be zirks se it ze hn Ja hre n e inge bunde n w a r. Bereits im September 2024 suchten Sonja Goertz und Nina Baur erstmals Kontakt zur OG Goch, um eine Ret- tungshundestaff el in der DLRG im Kreis Kleve zu eta- blieren. Zusammen mit Sascha van Well und den Vierbeinern Duncan, Batu, Ken, Leevi und Jona überzeugten sie die OG-Verantwortlichen und bereiteten die Gründung vor. Im April konnten sie die Rettungshunde dann schließlich der Öff entlichkeit vorstellen. »Ob bei Vermisstensuchen, Katastro- phenlagen oder zur Unterstützung anderer Einsatzkräfte: Un- sere Hunde sind mit ihrer feinen Nase und unermüdlichen Motivation eine wertvolle Hilfe«, sagte OG-Leiter Falk Neutzer. Hundeführer oder engagierte Personen, die das Training als Versteckpersonen unterstützen wollen, erreichen das Team unter rettungshunde@goch.dlrg.de. Sonja, Nina und Sascha mit ihren Rettungshunden. © Falk Neutzer Größte Übung seit zehn Jahren Anfang April waren die Rettungshunde des Bezirks Kreis Mettmann in eine groß angelegte Einsatzübung eingebunden, die die Rettungshundebeauftragte Meike Sommer initiiert hat- te. Die Teilnehmer übten zwei realitätsnahe Szenarien, bei de- nen die Zusammenarbeit verschiedener Einheiten der Was- serrettung im Mittelpunkt stand. Mit Beteiligung aus acht der 13 bezirksangehörigen Ortsgruppen war die größte Übung im Kreis seit zehn Jahren nicht nur logistisch aufwendig, sondern auch ein starkes Zeichen für die gute Zusammenarbeit und obendrein Gelegenheit, Beziehungen im Bezirk zu pfl egen. In zwei Szenarien – ein in Brand geratenes Partyboot auf dem Rhein und zwei kleinere Zeltlager in Hochwasserlage – galt es, insgesamt 16 Personen in zwölf beziehungsweise acht Hek tar großen Gebieten zu fi nden, erstzuversorgen und ab- zutransportieren. In allen Fällen waren die unübersichtlichen Unglücksstellen nur wasserseitig zu erreichen. Die Teams mit Flächensuchhunden konnten die vermissten Personen zügig auffi nden und ermöglichten so eine schnelle XII nordrhein Die Rettungshunde bereicherten die Einsatzübung im Bezirk Kreis Mettmann. © Daniel Drommershausen Übergabe an die Sanitäts- und Bootstrupps. Die eff ektive und sehr zügige Arbeit der Rettungshunde sorgte allerdings auch für erhöhte Anforderungen bei den nachrückenden Kräften. »Die Stärke unserer Hunde, Personen effi zient zu suchen oder aber auch Gelände bei der Personensuche freigeben zu kön- nen, kann in vielen Einsatzszenarien Zeit und Ressourcen sparen«, sagt Meike Sommer. stemu ❮ Wieder Vandalismus am Toeppersee Die DLRG Station am Toeppersee in Duisburg ist im- mer wieder – meist zu Ferienzeiten – Ziel von Vandalis- mus. Das sind die leiderprobten Mitglieder vor Ort be- reits gewohnt. Doch diesmal erreichte die Gewalt der Täter eine neue Dimension: Die Täter traktierten Zäune und Gebäudepfosten mutmaßlich mit schwerem Hebe- werkzeug und besprühten das Gebäude mit Graffi ti, die eine verkappte Morddrohung gegen die Wasserret- ter beinhalteten. Die OG Rheinhausen stellte erneut Anzeige wegen Sachbeschädigung bei der örtlichen Polizei. Martin Flasbarth/stemu ❮ Die Station wurde mit Graffi ti-Drohungen besprüht. © Martin Flasbarth

Spende der Flying Aardvarks Germany Zu Jahresbeginn freuten sich die Mitglieder der OG Goch über eine Spende für die Ausbildungsarbeit. Der Motorradclub Flying Aardvarks Germany übergab zehn neue Anzüge für die Rettungsschwimmausbildung, Ausbildungskladden zur Doku- mentation der Prüfungsleistungen am Beckenrand und eine Dokumentenkamera. Diese kommuniziert direkt mit dem Smartboard und trägt so zu einer anschaulicheren theoreti- schen Ausbildung bei. Zur Spendenübergabe waren der Vorsitzende Falk Neutzer sowie zahlreiche weitere Vorstandsmitglieder erschienen, die den Vertretern des Motorradclubs die Räumlichkeiten der OG, das umfangreiche Material und den Fuhrpark präsentierten. Die Gäste zeigten sich beeindruckt vom vielfältigen Vereins- leben und waren sich daher umso sicherer, dass die Spende an der richtigen Stelle ankommt. »Wir haben uns 1998 ge- gründet und unsere Mitglieder spenden jedes Jahr an sozi- ale Einrichtungen und Projekte«, erklärte Clubpräsident Rainer Büker. Die Leiterin Ausbildung der OG, Cerstin van Motorradclub und OG-Vorstand trafen sich in Goch. © Mona Neutzer Boekel, bedankte sich stellvertretend für die Ortsgruppe: »Die alten Anzüge haben nach inzwischen 25 Jahren mitt- lerweile ausgedient und müssen aussortiert werden. Daher freuen wir uns sehr über die für unsere Ausbildung im Was- ser wich tige Materialspende.« Frederik Bremer/stemu ❮ Benefizschwimmen für Elian Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte die OG Moers-Rheinkamp zu einem ganz besonderen Spenden- schwimmen eingeladen. Der Erlös unterstützt den zehnjähri- gen Elian Aygün und seine Familie. Elian hatte im April 2024 während des Schwimmunterrichts einen schweren gesund- heitlichen Rückschlag erlitten und kämpft sich seitdem zurück ins Leben. Das Nikolausschwimmen mit Spendenzweck brachte Mitglieder, Eltern und Unterstützer zusammen. Die Teilnehmer schwammen zu ihrer gewohnten Trainingszeit 45 Minuten lang so viele Bahnen wie möglich. Annemarie aus der Gruppe der Rettungsschwimmer sorgte mit unglaublichen 100 Bahnen für einen besonderen Moment. Auch die Wasser- gymnastik-Gruppe beteiligte sich tatkräftig. Besonders berüh- OG-Leiter Sven Kattelans übergibt die Spendensumme vom Nikolausschwimmen an Elian Aygün. © OG Moers-Rheinkamp XIV nordrhein Die Spendenente war nicht nur symbolisch. © OG Moers-Rheinkamp rend war, dass Elian selbst ein paar Bahnen schwamm und von allen Anwesenden begeistert angefeuert wurde. Insgesamt kamen 1.433 Euro zusammen, die noch am glei- chen Abend persönlich an Elian und seine Familie übergeben wurden. Auch der Nikolaus besuchte die Veranstaltung und überraschte die Kinder mit kleinen Geschenken, was für strah- lende Gesichter sorgte. »Es war beeindruckend, zu sehen, wie unsere Gemeinschaft zusammenkommt, um ein Mitglied in schwierigen Zeiten zu unterstützen«, sagte OG-Leiter Sven Kattelans. »Die Spendenbereitschaft und die Begeisterung al- ler Beteiligten haben diesen Abend zu etwas ganz Besonde- rem gemacht.« stemu ❮ Im März nahm die OG Neuss aus den Erlösen des PS-Sparen der Sparkasse Neuss einen Betrag von 3.300 Euro entgegen. Die Sparkasse will mit den Erlösen aus dem PS-Sparen gesellschaftli- ches Engagement fördern und schüttet das Geld jährlich an gemeinnützige Organisationen aus.

Mülheims Oberbürgermeister Mark Buchholz beim Grußwort in der vor zwei Jahren eingeweihten Fahrzeughalle. LV-Präsident Stefan Albrecht überreichte einen Materialgutschein an Frauke Jerabeck. © Florian Linscheid / Stefan Mülders Festakt an der Ruhrrettungsstation Am 19 . April w urde de r Be zirk M ülhe im a n de r Ruhr 10 0 J a hre a lt . Rund zw e i Woc he n spä t e r fe ie rt e de r Be zirk da s J ubilä um e rst m a ls im Ra hm e n e ine s Fe st - a k t e s m it ge la de ne n Gä st e n. »K la us und Willi« heiterten die Re de n a uf. Mit über 150 geladenen Gästen und Mitgliedern feierten die Mülheimer erstmals in diesem Jahr am 1. Mai offi - ziell das 100-jährige Bestehen. Bezirksleiterin Frauke Jerabeck leitete in den Tag ein und dankte dabei auch den zahlreichen Sponsoren, die das gesamte Jubiläumsjahr und die Produktion der Chronik ermöglicht hatten. Oberbürgermeister Marc Buchholz, der Leiter der Berufsfeuer- wehr, Sven Werner, Dr. Roland Chrobok vom Mülheimer Sportbund und LV-Präsident Stefan Albrecht lobten in ihren Grußworten die Arbeit der DLRG vor Ort und äußerten sich durchweg positiv über die bisherige Zusammenarbeit. Nach einem Rückblick vom stellvertretenden Bezirksleiter Claus Kampermann schloss Frauke Jerabeck den Empfang mit ihrer Zukunftsvision ab. Dabei nahm sie die Anwesenden mit ins Jahr 2075 und dankte rückblickend für 50 erfolgreiche Jahre. Sie skizzierte ein Mülheim, das reich an Schwimmbädern ist, und eine DLRG, die dank Förderung durch Stadt, Bund und Land ihren Aufgaben hervorragend nachgehen kann. Mit die- ser Art der Darstellung ihrer Wünsche an Politik und Behörden sorgte sie für den einen oder anderen Lacher und viel Applaus. Den Übergang vom Empfang zur Feier gestaltete das Come- dy-Duo Bauchredner Klaus mit Aff e Willi äußerst humorvoll. Im Rahmen des Festaktes wurde auch die neue Chronik vor- gestellt. Das passend zum Jubiläum 100 Seiten umfassende Buch zeichnet die Geschichte des Bezirks anschaulich nach. Portraits ehemaliger und aktueller aktiver Mitglieder ergänzen den historischen Teil. Im zweiten Teil des Tages fand die offi zielle Wacheröff nung an der Ruhr statt. Der Einsatzbereich hatte alle Fahrzeuge und Boote bereitgestellt und bot Fahrten auf dem Wasser an. Da- von wurde auch reichlich Gebrauch gemacht. Nach der Feier ist vor der Feier: Der Bezirk lädt für den 3. Ok- tober zum Tag der off enen Tür an der Ruhrrettungsstation ein. stemu ❮ Dormagener Strömungsrettung »sprintet« jetzt »Gutes Personal braucht gutes Material«, meinte der Leiter der OG Dormagen, Carsten Gösch, am 1. Mai bei der Fahr- zeugeinweihung mit geladenen Gästen aus Politik, Verwal- tung, anderen Vereinen und Mitgliedern an der Wasserret- tungsstation »Strabeach« am Straberger See. MdL Carl-Philipp Sassenrath (CDU), Dr. Heinz Unterberg (SPD), Leiter Einsatz Jan Bronischewski, Elisabeth Faberg (B90/Grüne), MdL Heike Troles (CDU), Heike Vogel (SPD), OG-Leiter Carsten Gösch, Anissa Saysay (CDU). © WoWo XVI nordrhein Zur Taufe erhielt das Fahrzeug den Namen »Emma«, ange- lehnt an den von Jim Knopf gefahrenen Kraftprotz in der Augsburger Puppenkiste. Das Allrad-Fahrzeug auf Basis eines Mercedes-Sprinters ist speziell für die Strömungsret- tung konzipiert und entsprechend ausgestattet. Es ersetzt das nach über 35 Dienstjahren ausrangierte OG-Fahrzeug. Bei Alarmierungen in Dormagen, Wasserrettungseinsätzen im Rhein-Kreis Neuss sowie als Bestandteil im überörtlichen Katastrophenschutz wird »Emma« in kürzester Zeit ausrü- cken. Die Besatzung besteht aus fünf Einsatzkräften, darunter mindestens ein Kraftfahrer, ein Truppführer und drei Strö- mungsretter. Sie haben fortan Zugriff auf hochmoderne Aus- stattung im 155.000 Euro teuren Fahrzeug, das vollständig durch den Bezirk Rhein-Kreis Neuss fi nanziert wurde. Der Tag wurde allgemein als starkes Zeichen für die Wasser- rettung und den Bevölkerungsschutz in der Region wahrge- nommen. WoWo ❮