ermittelt die Risiken, gleicht sie mit Soll zuständen ab und entwickelt bei Ab weichungen Maßnahmen, um das Risi ko zu reduzieren. Dazu gehört es auch, einen Verantwortlichen für die Durch führung der Maßnahmen zu bestimmen und im Nachhinein zu kontrollieren, ob der gewünschte Effekt eintritt. Beispiele für Tätigkeiten und eine verwend bare Liste findet ihr ebenfalls im ISC (Sicherheit und Gesundheit, Gefähr dungsbeurteilungen, Sammlung Ge fährdungsbeurteilungen). Die Bundes anstalt und Arbeitsmedizin (BAuA) hat zehn übli cherweise zu betrachtende Gefähr dungsfaktoren definiert: ❯ Mechanische Gefährdungen Arbeitsschutz für (Schneiden, Stürzen oder Quetschen) ❯ Elektrische Gefährdungen (Strom) ❯ Gefahrstoffe (Desinfektionsmittel, Kraftstoffe) ❯ Biostoffe (Krankheitserreger, sei es durch Patientenkontakt oder auch im Wasser) ❯ Thermische Gefährdungen (Verbren nen, Erfrieren) ❯ Gefährdungen durch physikalische Einwirkungen (Lärm, Strahlung, aber auch Überdruck) ❯ Gefährdungen durch Arbeitsbedin gungen (Klima, Licht, Ersticken, Ertrinken) ❯ Gefährdungen durch physische Belastungen (Heben, Tragen, Schieben, Zwangshaltungen) ❯ Psychische Faktoren ❯ Arbeitszeitgestaltung (Arbeitszeiten, länge, pausen) Ist die Gefährdungs beurteilung eine einmalige Sache? Im Laufe der Zeit können sich die Ar beitsbedingungen verändert haben, so dass die einmal erstellte Gefährdungs beurteilung möglicherweise nicht mehr aktuell ist. Aus diesem Grund ist sie alle drei bis vier Jahre zu prüfen und zu aktu alisieren. Die im Arbeitsbereich Tätigen können sich darüber hinaus nicht ausschließlich auf die durchgeführte Gefährdungsbe urteilung verlassen. Sie gibt zwar den grundsätzlichen Rahmen vor, deckt aber gerade bei den Tätigkeiten in der DLRG nicht alles ab. Hier ist es üblich, vor einer Tätigkeit nochmals zu prüfen, ob die ermittelten Gefährdungen umfas send erfasst wurden oder zusätzliche Risiken bestehen. So gibt es zum Bei spiel im Tauchbereich eine zusätzliche Gefährdungsbeurteilung zusammen mit dem Einsatzprotokoll. Hier kann der Ein satzführer im Rahmen der Erkundung, Lagefeststellung und Entschlussfindung aktuelle Situationen berücksichtigen. Eine einfache Hilfestellung bietet auch die Taschenkarte SuG (im ISC unter Sicherheit und Gesundheit, Gefähr dungsbeur teilungen, TaschenkarteSuG). Erst denken – dann handeln Auszug aus der Taschenkarte SuG Diese ist auch in der Materialstelle erhält lich. Wer etwas tiefer in die Materie ein steigen möchte, findet neben den Infor mationen im ISC und der BAuA auch ein circa 30minütiges ELearningModul bei der BG RCI (lernportal.bgrci.de). Werner Weber ❮ 20 Jahre Strömungsrettung in der DLRG ein Am 12. Oktober fand im DLRG Bun deszen trum beeindruckendes Symposium zum Thema Strömungs rettung statt. Angesichts der wachsen den Herausforderungen durch Hoch wasser und reißende Strömungen tauschten die Teilnehmer ihr Wissen aus und setzten neue Impulse für die Weiterentwicklung der Wasserrettung. Bereits die Eröffnung des Symposiums im großen Saal setzte den Ton: Es ging um Fachthemen und um das Gefühl, Teil einer großen Gemein schaft von Rettern zu sein. Das Thema war allgegenwärtig: Wie können wir unsere Tech niken verbessern, um auch in den gefährlichsten Situatio nen künftig sicher und effizient zu agieren? Die Veranstaltung bot eine perfekte Mischung aus wissenschaftlichen Vor trägen, praktischen Workshops, einer Ausstellung mit Fahrzeugen und Mate rial, einer Fachmesse mit Rettungs Equipment sowie der Möglichkeit, sich mit Kollegen auszutauschen. Die Teilnehmer nahmen nicht nur neu es Wissen mit, sondern auch das Ge fühl, Teil eines hoch spezialisierten Netzwerks zu sein, das Leben rettet – ein Netzwerk, das durch Austausch und Lernen voneinander noch enger zusammengewachsen ist. Die präsen tierten Innovationen und die Erfah rungen der Retter werden die Gestal tung zukünftiger Einsätze der DLRG maßgeblich prägen. Marco Vogt ❮ 2024 . 4 Lebensretter | 19 Auch Seiltechniken gehörten zu den Vorführungen. © Toma Unverzagt