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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG e.V. findest du hier .
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Carl Ludwig Alfred Fiedler wurde am am 5. August 1835 in Moritzburg geboren. Er starb am 2. Juni 1921 in Dresden und wurde dort auf dem Friedhof Trinitatisfriedhof Dresden beerdigt. Fiedler war der erste jemals gewählte Vorsitzende der DLRG. Heute heißt diese Funktion bei uns Präsident / Präsidentin.
Als die DLRG am 19. Oktober 1913 im Hôtel de Prusse in Leipzig gegründet wurde, hatte man bewusst keinen Vorsitzenden gewählt. Über die Besetzung dieser Funktion sollten ausweislich des Protokolls der Gründungsversammlung ... „vom Vorstande aus Verhandlungen gepflogen [...] und dann die Angelegenheit dem Ausschusse [satzungsmäßiges Organ des Vereins] zur Abstimmung unterbreitet werden.“
Mit der Auswahl des Vorsitzenden ließ man sich Zeit, wobei es Indizien dafür gibt, dass hier zunächst an einen in Berlin ansässigen Arzt gedacht gewesen sein dürfte, denn die DLRG sollte ursprünglich beim Amtsgericht Berlin in das Vereinsregister eingetragen werden. Dieser Gedanke wurde aber verworfen und stattdessen Dresden als Sitz der DLRG gewählt, was auch mit der Wahl Fiedlers zum Vorsitzenden zu tun gehabt haben könnte. Wann genau diese Wahl stattfand, lässt sich nach gegenwärtigem Forschungsstand nicht mehr feststellen. Als Vorsitzender der DLRG ist Fiedler anhand von Schriftquellen im Zeitraum April 1914 bis Juni 1914 nachgewiesen.
Fiedler gehörte mit 48 weiteren namhaften Persönlichkeiten zu den Unterzeichnern des Aufrufs zum Beitritt zur DLRG, welcher etwa im Mai 1913, also deutlich vor ihrer offiziellen Gründung, im Druck erschienen war. Fiedler hatte also schon früh Sympathie für die „Idee DLRG“ entwickelt, was sicher nicht nur damit zu erklären ist, dass er Ehrenvorsitzender des Schwimm-Vereins Neptun Dresden war. Vielmehr darf man ihm wohl auch ein wissenschaftliches Interesse „unterstellen“.
Der Geheime Medizinalrat (Internist und Pathologe) Prof. Dr. med. Carl Ludwig Alfred Fiedler war von 1869 bis zum Eintritt in den Ruhestand (1901) Leiter der Inneren Abteilung des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt gewesen. Drei sächsischen Königen hatte er als Leibarzt gedient. Er wirkte aktiv in wissenschaftlichen Gesellschaften und publizierte unter anderem über die Cholera, an der er selbst erkrankt war. Gemeinsam mit Johannes Blochwitz gab er 1868 die Schrift „Der Bau des menschlichen Körpers - Leitfaden für den Schulunterricht, besonders beim Gebrauche der vom K. Sächs. Landes-Medizinal-Kollegium herausgegebenen Anatomischen Wandtafeln“ heraus, ein Werk, das sich großer Beliebtheit und Verbreitung erfreute und mehrfach neu aufgelegt wurde. Fiedler wurde am 10. März 1867 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt und ist seit dem 30. April 1894 Ehrenbürger der Stadt Dresden.
Carl Ludwig Alfred Fiedler war wohl kein Fachmann für Wiederbelebung und hatte sich auch nicht auf dem Gebiet des Schwimmens oder Rettungsschwimmens hervorgetan, doch war er als Pathologe Experte für die menschliche Anatomie.
Fiedler war der erste von inzwischen 19 Präsidenten (vormals Vorsitzenden) der DLRG, wobei mit ihm eine Tradition begann, die in unserem Verband immer wieder in Erscheinung trat und auch in Zukunft sicher wieder in Erscheinung treten wird, war Fiedler doch der erste Arzt an der Spitze der DLRG. Ihm folgten fünf weitere Ärzte in dieser Funktion nach.
Trotz einer offenbar nur kurzen Amtszeit als Funktionär der DLRG schulden wir Carl Ludwig Alfred Fiedler Dank für sein Engagement. Wir haben uns dazu entschlossen, das Grab der Eheleute Johanna und Alfred Fiedler fachmännisch instand setzen zu lassen und auch dessen Pflege in Auftrag gegeben, um so die Erinnerung an unseren ersten Vorsitzenden lebendig zu erhalten. Eine weitere Motivation liegt darin, dass wir uns Dresden, Sitz der DLRG von 1913 bis 1925, verbunden fühlen.
Fiedler erkannte, dass das Mikroklima von Oberlößnitz (heute Stadtteil von Radebeul) auf Lungenkranke günstig wirkte. Auf seine Empfehlung hin erwarb die Stadt Dresden 1892 dort ein altes Weingut, das bis 1893 zu einem „Heim für besserungsfähige, erholungsbedürftige Lungenkranke“ ausgebaut wurde. Die Einrichtung war dem Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Fiedlers Wirkungsstätte, zugeordnet und erhielt später den Namen Fiedlerhaus. Diese Bezeichnung bürgerte sich schnell ein, und schon bald hieß das nahegelegene Kerbtal Fiedlergrund und der durchs Tal fließende Tautzschenbach erhielt die Bezeichnung Fiedlerbach.
1894 führte Fiedler in seiner Abteilung im Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt die Serumtherapie bei Diphtherie ein. Beim Menschen war sie erstmals 1891 angewandt worden.
Zur „Palpation“ innerer Organe und zur Thorakozentese bzw. Pleura- und Herzbeutelpunktion entwickelte Fiedler einen Trokar („Fiedler-Trokar“). Dieses Instrument zusammen mit dem Nitze-Zystoskop wurde später von dem bekannten Gastroenterologen Georg Kelling (1866 - 1945) genutzt, um erstmals eine Laparoskopie (zu dieser Zeit „Coelioskopie“ genannt) durchzuführen.
1900 beschrieb Fiedler eine idiopathische, oft tödlich verlaufende akute Myokarditis ohne Beteiligung des Endokardes oder des Perikardes („Fiedlersche Myokarditis“).
1905 ehrte ihn die Zeitschrift Deutsches Archiv für Klinische Medizin, deren Mitherausgeber Fiedler war, mit einer Festschrift zu seinem 70. Geburtstag (Band 85).
Publikationen Fiedlers (Auswahl):
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