Kontakt

Nimm Kontakt auf

Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG e.V. findest du hier .

Chat-Icon

Chatten

Hier treffen sich DLRG-Mitglieder und Interessierte aus ganz Deutschland.

Kontakt-Icon

Kontakt

Schreib uns eine E-Mail mit Fragen, Kommentaren oder Feedback.

Newsletter-Icon

Newsletter

Melde dich zu unserem Newsletter an!

Presse

DLRG zeichnet Schulen für Engagement in Schwimmausbildung aus

Veröffentlicht: 19.09.2022
Autor: Presse
Maximilian Röhr (4.v.l.) und Astrid Kamps (5.v.l.) mit den Preisträgern (Foto: Dr. Harald Rehn).

„Sie müssen Ihren Bürgermeistern auf die Nerven gehen!“

Bad Nenndorf/Mannheim – Sinkende Zahlen sicher schwimmender Kinder, steigende Ertrinkungszahlen und Hallenbadschließungen auf der einen Seite, engagierte Lehrkräfte und Ehrenamtliche auf der anderen Seite: Zu diesem Ergebnis ist die Tagung „DLRG & Schule“ gekommen, die am Wochenende (16.-18.9.) in Mannheim stattfand. Schulvertretende und Schwimmausbildende aus dem gesamten Bundesgebiet diskutierten über Ausbildungskonzepte für „sichere Schwimmer“ und deren Umsetzung in der Praxis. Höhepunkt der Veranstaltung war die Ehrung von elf Schulen für ihre Ansätze und Projekte, Schülern das Schwimmen beizubringen und zu festigen. Aus der Region erhielt die Geschwister-Scholl-Schule Bensheim einen Sonderpreis mit Förderpreis. Seit 2020 zeichnet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Schulen für außerordentliches Engagement in der Schwimmausbildung aus. Mannheim war erstmalig Austragungsort.

Der Bundesbeauftragte für DLRG & Schule, Maximilian Röhr, begrüßte die Teilnehmenden. Er verwies in seinen Worten darauf, dass die sinkende Zahl von Schwimmenden, insbesondere von „sicheren Schwimmern“, nicht erst seit Corona ein Thema sei. Durch Schließungen von Frei- und Hallenbädern, die Bündelung von Wasserflächen, den daraus resultierenden Wegfall von Ausbildungskapazitäten und den Ausfall von Sportunterricht seien immer weniger junge Menschen in der Lage, zu schwimmen und auf Gefahrensituationen richtig zu reagieren. Corona habe die Situation weiter verschärft, so Röhr.

Diese These wurde wiederholt in den verschiedenen Redebeiträgen und Workshops bestätigt. Gleichzeitig zeigte sich, dass es vor allem engagierte Direktoren und Lehrkräfte an den Schulen braucht, um im Schulterschuss mit schwimmausbildenden Vereinen wie der DLRG die Zahl der Nichtschwimmer zu senken. Röhr riet den Schulvertretern und Vereinsmitgliedern, hartnäckig zu sein. „Sie müssen Ihren Bürgermeistern auf die Nerven gehen“, motivierte er die Zuhörenden, für den Erhalt von Bädern, Wasserflächen und Schwimmzeiten einzutreten.

Aus der Lehrerschaft kam die Forderung „Kurze Beine - kurze Wege“ zur künftigen Bäderlandschaft in Deutschland auf. Die DLRG teilt diese Forderung. Schulen müsse ein Zugang zu einem Bad mindestens mit einem Lehrschwimmbecken binnen zehn bis 15 Minuten ermöglicht werden. Zur Festigung der Schwimmkenntnisse oder zum Heranführen junger Menschen an gesellschaftlich wichtige Aufgaben wie die Ausbildung zum Rettungsschwimmer und Wasserretter sei jedoch auch die wohnortnahe Versorgung mit Bädern nötig. Für diese sei eine umfangreichere Bäderinfrastruktur entscheidend, so die DLRG-Vertreter ergänzend.

Anlässlich der Tagung wurde zudem die seit 2020 geltende Übereinkunft von Kultusministerien, dem Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung und Organisationen wie der DLRG vorgestellt. In mehr als sechs Jahren arbeiteten Vertretungen dieser Einrichtungen daran, eine übergreifende Konzeption für die Voraussetzungen des sicheren Schwimmens zu erstellen. Gleichzeitig einigten sich die Vertreter auf grundlegende Vorgaben für die Ausbildung, die nun in Mannheim erläutert wurden. Die Verbände und Institutionen legten Niveaustufen fest, die Sportlehrende und Ausbildende der Vereine gleichermaßen in ihrem Schwimmunterricht erfüllen sollen. Schwimmprüfungen wie die des Frühschwimmerzeugnisses „Seepferdchen“ und des Schwimmabzeichens Bronze (auch „Freischwimmer“ genannt) erfüllten zusammen diese Voraussetzungen und dienten so als Marker. Dabei, so die Referenten der Tagung, sei allerdings der Weg das Ziel. Schwimmschüler sollen nicht um jeden Preis und zu schnell die Schwimmtechniken erlernen, ohne dass sie dabei ausreichend auf das Element Wasser und seine Gefahren vorbereitet werden. „Es geht nicht darum, 25 Meter ‚durchzuhecheln‘“, so Maximilian Röhr in einer Zusammenfassung.

Sonderpreis für Bensheimer Gesamtschule
Bei der Preisverleihung erhielten schließlich 25 Schulen eine Plakette, die sie künftig als kreative und engagierte Partnerinnen bei der Ausbildung von Schwimmenden ausweist. Maximilian Röhr überreichte gemeinsam mit der stellvertretenden Leiterin Ausbildung im DLRG-Präsidium, Astrid Kamps, sowie Helge Streubel von der Sportkommission der KMK einen Sonderpreis an die Geschwister-Scholl-Schule. Die Bensheimer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe war die Größte der Einrichtungen, die sich um einen Preis beworben hatten. Röhr verwies in seiner Laudatio auf den hohen Anteil an Schülern, die durch einen Migrationshintergrund oder den Integrationsbedarf eine besondere Herausforderung für Schulsportleiterin Inga Lemke und ihr Lehrerteam in die Umsetzung eines Schwimmunterrichts darstellen. Viele der Fünftklässler könnten noch nicht oder nur schlecht schwimmen, wenn sie an die weiterführende Schule kommen. Dem begegnet das Bensheimer Kollegium mit 21 aus- und fortgebildeten Pädagogen, die für Schwimmunterricht und -projekte eingesetzt werden können. Schwimmen wird als wichtige kulturelle Eigenschaft, so Röhr, nicht nur ab Jahrgangsstufe fünf gelehrt, sondern auch in Mittel- und Oberstufe weiterverfolgt. Durch eine Kooperation mit der DLRG-Ortsgruppe Bensheim, die mit Ausbildenden und Fachkunde die Schule unterstützt, können so hunderte von Schülern jährlich von einer Steigerung ihrer Wassersicherheit profitieren. Insbesondere die Schülerinnen und Schüler mit einem erhöhten Integrationsbedarf erführen so eine bessere Betreuung. Gleichzeitig wies Lemke auf den oft nur schwer zu stillenden Bedarf an Wasserflächen in geeigneten Schwimmbädern sowie das Erfordernis von Baderegeln in unterschiedlichen Sprachen hin.

„Diesen Bedarf hat auch die DLRG erkannt und strebt die Entwicklung weiterer Übersetzungen und Versionen in einfacher Sprache der bereits in über 30 Sprachen vorliegenden lebensrettenden Verhaltenshinweise an“, so Achim Wiese, stellvertretender Leiter Verbandskommunikation im DLRG-Präsidium.

In Mannheim selbst fanden in der vergangenen Zeit drei Kurse der DLRG Bezirk Mannheim e.V. in Kooperation mit dem Lessinggymnasium statt. Mit Unterstützung des Projekts „Schwimmen mit Rückenwind“ sollte so ein Ausgleich bei Schülern der fünften und sechsten Klasse geschaffen werden, die durch die Pandemie nicht richtig das Schwimmen lernten. Partner des Projekts waren das Land Baden-Württemberg und die Stiftung Sport.

Weitere Informationen zum Förderpreis „DLRG & Schule“ auf dlrg.de/schulprojekt.

Diese Website benutzt Cookies.

Diese Webseite nutzt Tracking-Technologie, um die Zahl der Besucher zu ermitteln und um unser Angebot stetig verbessern zu können.

Wesentlich

Statistik

Marketing

Die Auswahl (auch die Ablehnung) wird dauerhaft gespeichert. Über die Datenschutzseite lässt sich die Auswahl zurücksetzen.