Kontakt

Nimm Kontakt auf

Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG e.V. findest du hier .

Kontakt-Icon

Kontakt

Schreib uns eine E-Mail mit Fragen, Kommentaren oder Feedback.

Newsletter-Icon

Newsletter

Melde dich zu unserem Newsletter an!

Radioreportagen über die DLRG aus der Zeit von 1925-1945

Im Rahmen der Recherchen für das Buch „Die DLRG 1925-1945 – Zwischen Idealismus und NS-Ideologie“ konnten die Autoren zahlreiche Radiosendungen ausfindig machen, die die DLRG und ihre Arbeit zum Thema hatten. Leider sind lediglich von drei dieser Sendungen auch Audioaufnahmen überliefert, die im Folgenden vorgestellt werden. Es handelt sich um Radioreportagen aus den Jahren 1938, 1941 und 1944, also alle während der NS-Zeit, und die beiden von 1941 und 1944 bereits zu Kriegszeiten, während der Deutschland auch durch Kriegseroberungen weitere Länder dem Dritten Reich völkerrechtswidrig annektiert hatte.

Hinweis: Die Aufnahmen haben zeitbedingt eine sehr schlechte Audioqualität, da es sich um eine Aufzeichnung von einer sogenannten Schallfolie handelt, die nachträglich digitalisiert wurde.

Weitere Informationen über Reporter und weitere Beteiligte sind leider nicht bekannt. Die Audiofiles werden daher hier unter Nutzung des Zitatrechts verwendet. Sie sind urheberrechtlich geschützt.

 

1. Radiosendung: „Reportage vom Aufbau einer Zweigstelle der DLRG in Brünn“ (Aufnahme 13.08.1941)

Inhaltsangabe und Einordnung: Der Reporter berichtet, dass Brünn – zum damaligen Zeitpunkt vom Deutschen Reich annektiert (siehe unten) – in den letzten Jahren an Wasserfläche gewonnen habe, so dass es nötig geworden sei, dass die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft hier tätig werde, um v.a. im Sommer Menschenleben zu schützen. SS Brigadeführer Franz Breithaupt – zum Zeitpunkt der Radioaufnahme stellvertretender DLRG-Führer (damaliger Titel der DLRG-Vorsitzenden) –, gibt dem Reporter ein Interview. Es handelt sich nach jetzigem Kenntnisstand um die einzige noch vorhandene Audioaufnahme von Franz Breithaupt im Rahmen seiner DLRG-Tätigkeit und ist daher von unschätzbarem Wert.

Im Jahr 1941 bedeutet das Kürzel "DLRG" durch Umbenennung im Mai 1938 bereits seit 3 Jahren „Deutsche Lebens-Rettungs-Gemeinschaft“ (also nicht mehr Gesellschaft, vgl. "Die DLRG 1925-1945 - Zwischen Idealismus und NS-Ideologie, S. 71). Dies war eine bewusste Namensänderung zur Verdeutlichung der Nähe zur NS-Ideologie. Diese Namensänderung wurde aber nicht überall konsequent durchgehalten, und so spricht der Reporter von „Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft“ (0:25).

Die Audioaufnahme spielt im Rathaus der Stadt Brünn, wo anlässlich der Gründung einer DLRG-Niederlassung in Brünn Vertreter von Partei, Wehrmacht und Staat versammelt sind. Regierungskommissar Oskar Judex, begrüßt Breithaupt (ab 0:48) und betont, dass dieser sicher bemerken werde, dass Brünn eine deutsche Stadt sei, auch wenn die Menschen vielleicht etwas anders wirkten.

Breithaupt bedankt sich in seiner Rede (ab 1:40) und betont, dass er Brünn von früher kenne und sich freue, dass er im Rahmen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gemeinschaft herkommen konnte. Er geht auf die Ziele der DLRG ein und bittet um Unterstützung dieser durch die Brünner Vertreter.

Quelle und weitere Angaben: Archivnummer des DRA Frankfurt (Deutsches Rundfunkarchiv): 2915197, Dauer des Audiofiles (min:sek) 2:38

Hinweise: Mit dem Münchner Abkommen vom 30. September 1938 wurde das Sudetengebiet, zu dem auch Brünn gehörte, an das Deutsche Reich abgegeben. Deren Bevölkerung war bereits im frühen 20. Jahrhundert überwiegend deutschsprachig, während die umliegenden Gebiete tschechischsprachig waren. Am 15. März 1939 besetzte die Deutsche Wehrmacht unter dem Vorwand, die Deutschen in Tschechien schützen zu müssen, das Land und rief einen Tag nach dieser faktischen Annexion das "Protektorat Böhmen und Mähren" aus. In der Folge gründete die DLRG die beiden Landesverbände „Protektorat Böhmen“ mit Sitz in Prag und „Protektorat Mähren“ mit Sitz in Brünn (beide gegründet am 1.6.1940, vlg. „Die DLRG 1925-1945 – Zwischen Idealismus und NS-Ideologie, S. 279). Das Protektorat Böhmen und Mähren blieb bis zur Befreiung durch die Sowjetarmee Anfang 1945 unter deutscher Zwangsherrschaft.

Hier können Sie die Reportage anhören:

2. Radiosendung: „Reportage über die Vorführung von Rettungsaktionen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft“ (Aufnahme von 1938)

Inhaltsangabe und Einordnung: Der Reporter berichtet aus dem Stadtbad Oberhausen, dass in Deutschland täglich durchschnittlich 10 Menschen ertrinken (bei 0:30), unter anderem, weil sie nicht schwimmen können. Im Stadtbad sind 100-150 DLRG-Rettungsschwimmer vertreten, die an Land und im Wasser zeigen, wie man bei Ertrinken helfen kann. Die DLRG ist bemüht, dass kein Schüler mehr die Schule verlässt, ohne zumindest den Grundschein erworben zu haben (bei 1:40). Dazu berichtet ein Vertreter der DLRG, dass es insgesamt 3 Stufen der Rettungsschwimmausbildung gibt (Grundschein, Leistungsschein, Lehrschein).

Quelle und weitere Angaben: Archivnummer des DRA Frankfurt (Deutsches Rundfunkarchiv): 9201158; Werk-Gesamttitel: Aus der Sendung "Ein Griff ins Leben", Dauer des Audiofiles: 2:50

Hier können Sie die Reportage anhören:

3. Radiosendung: „Reportage vom Kriegsversehrtensport“ (Aufnahme von 1944)

Bald finden Sie hier auch die Radioaufnahme „Reportage vom Kriegsversehrtensport“ vom 17.01.1944 des bekannten Kriegsreporters Hugo Landgraf (1895-1946).

Die Taschenbuch-Reihe „Taschen-Bücherei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.“

Die DLRG hat zwischen 1925 und 1938 eine eigene Taschenbuch-Reihe, die „Taschen-Bücherei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.“ herausgegeben. Das waren kleine geheftete Publikationen ungefähr in der Größe DIN-A-5 mit sehr unterschiedlichem Umfang, zwischen 8 und über 60 Seiten. Vielfach handelte es sich um Tagungsbände der Jahresveranstaltungen oder aber Lehrscheinarbeiten.

Leider sind nicht alle Taschenbücher erhalten. Die derzeit erhaltenen Hefte sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt. Die Heftnummern wurden teilweise doppelt und in einem Fall auch dreifach vergeben – bei gleicher Herausgeberschaft und unterschiedlichen Themen. Der Grund hierfür ist nicht ersichtlich. Sehr wohl sind Ausgaben vor und nach 1933 (Machtergreifung) doppelt vorhanden (so gibt es ein Heft 2 von 1926 und ein Heft 2 von 1935), aber es gibt auch doppelte Nummern in der Zeit vor 1933 (z.B. Heft 7 1926 und 1931 und Heft 11 1927 und 1930) sowie auch doppelte Nummern in der Zeit nach 1933 (z.B. Heft 20 1935 und 1937). Keine Differenzierung erfolgte vor und nach 1938 (soweit die Reihe erschienen ist): Herausgeber war immer die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, nicht die Deutsche Lebens-Rettungs-Gemeinschaft, auch nicht in der Ausgabe des Berichtes von der Reichstagung 1938, auf der die Namensänderung bekannt gegeben worden war.

Heft

Titel

Jahr*

DLRG-Archiv

Anmerkung

1

Das Retten als Volkssache - Die Mitarbeit des Lehrers und der Schule

1926

Ds-1585

 

1

Wochenendlehrgang der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. 'Kampf dem nassen Tod'

 

1937*

Ds-174

20. und 21.03.1937 in der Reichsakademie für Leibesübungen Berlin-Charlottenburg, zusammengestellt und eingeleitet von Karl Löhr, Mitglied des Führerbeirates der DLRG e. V.

2

Zahlen des Schreckens

1926

DS-1134

2. Auflage

2

Gefahren des Stromes - Retten im Strom

1935

Ds-1167

von Michael Spoden, Führer des Landesverbands Rheinland der DLRG, gehalten auf der DLRG-Reichstagung in Dresden 1935

3

Satzungen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V.

1925/1926

Ds-1586

Ds-1652

Ds-1144

 

3

Satzung der DLRG, gültig seit 12.11.1933, in das Vereinsregister eingetragen am 08.06.1934

1934

Ds-121/1

 

4

Ziele und Forderungen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft

1925, 1928, 1930

DS-1224

DS-1143

Ds-1225

DS-1591

1. Auflage (1925) s. Nr. Ds-1224, 3. Auflage (1928) s. Nr. Ds-1591, 4. Auflage (1930) s. Nr. Ds-1143.

5

Die Mitarbeit der Kommunen im Kampf gegen den nassen Tod

1929*

Ds-1113

von Staatssekretär z. D. Dr. Th. Lewald, Präsident

5

Rettungsschwimmen - Volkswirtschaft - Volksgesundheit

1934*

 

Lehrschein-Arbeit von Gerhard Singer, Oschatz

6

Retten als Unterrichtsfach in den Schulen

1929

 

 

7

„Die DLRG 1925 - Jahresbericht; Gegeben von Herrn Georg Hax, 1. Vorsitzender der DLRG, auf der Jahreshauptversammlung der DLRG in Dessau am 14. März 1926“

1926

DS-51

[Jahresbericht 1925]

 

7

Bau- und Lebensweise des menschlichen Körpers in Fragen und Antworten"

1931*

Ds-1097

bearbeitet von Walther Lallinger, Lehrscheininhaber der DLRG; nachgeprüft durch den ärztlichen Beirat der DLRG

8

Der nasse Tod

1927*

Ft-150

von Dr. med. Rosenberg, Freiburg, Ärztlicher Beirat des Landesverbands Baden der DLRG (Sonderdruck aus „Der Schwimmer“ Nr. 4/1927)

8+9

Der Rettungsgedanke in der Schul- und Vereinserziehung

1928

Ds-1592

3. Auflage. von Oberregierungsrat Karl Broßmer, Karlsruhe

10

Jahresbericht - gegeben von Herrn Georg Hax, 1. Vorsitzender der DLRG, auf der Jahreshauptversammlung [Reichstagung] in Mannheim am 8. Mai 1927

1927

NR-Ds-55

[Jahresbericht 1926]

 

10

Die deutsche Jugend und die DLRG

1935*

DS-1137

von Karl Löhr, Dortmund, Führer des Landesverbands Westfalen der DLRG, gehalten auf der DLRG-Reichstagung in Dresden 1935

10

Bericht des D. L. R. G.-Führers Georg Hax, gegeben auf der Jubiläums-D. L. R. G.-Reichstagung in Jena, am 15. Mai 1938 [25 Jahre im Kampf gegen den Ertrinkungstod]

1938

NR-Ds-64

Ds-173

[Jahresbericht 1913-1938]

 

11

Die D. L. R. G. [DLRG] in Mannheim - Gedanken zu einer wohlgelungenen Reichstagung

1927

Ds-1135

von Dr. med. Rosenberg, Freiburg im Breisgau

11

Versicherungsschutz der Lebensretter - A. Gesetzlicher Versicherungsschutz. - B. Versicherungsschutz durch die DLRG

1930

Ds-195

 

12

Jahresbericht, gegeben von Herrn Georg Hax, 1. Vorsitzender der DLRG, auf der Jahreshauptversammlung in Würzburg am 17. März 1929

1929

DS-1136

[Jahresbericht 1928]

 

12

Berichte 1. des Referenten im Führerbeirat der DLRG, Dr. med. Heinrich Franzmeyer, 2. des ärztlichen Beirats im Landesverband Rheinland der DLRG, Dr. med. Fritz Nachtsheim, 3. des Städtischen Badearztes in Dresden, Dr. med. Kurt Wolff und 4. des Führers des Landesverbands Ostpreußen der DLRG, Dr. med. Karl Thiel, Dozent und Oberarzt, gehalten auf der DLRG-Reichstagung in Dresden am 11. und 12. Mai 1935

1935*

Ds-1139

Titel ist korrekt!

13

Ein Vortrag über Lebensrettung

1937

Ds-142

verfasst von Herrn Dr. jur. W. Klinkhardt, Hrg. DLRG

14

Bericht - gegeben von Herrn Georg Hax, 1. Vorsitzender der DLRG, auf der Hauptversammlung [Reichstagung] in Königsberg-Pr. am 17. Mai 1931

1931

Ds-324

[Jahresbericht 1931]

14

Die Bedeutung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft für die körperliche Ertüchtigung der Deutschen Jugend

1937*

Ds-1478

von Lehrscheininhaber Hans von Kuick, Berlin

15

Die Frau und die DLRG

1931*

Ds-1099

Vortrag von Frau Stubbe-Neise, Stettin, gehalten auf der Hauptversammlung in Königsberg-Pr. am 17.05.1931

16

Die Tauchpuppe bei der Ausbildung von Rettungsschwimmern

1931

DS-141

verfasst von W. Juilfs

17

Was muss der Rettungsschwimmer von Strom und Wind wissen?

1931

Ds-145

Lehrscheinarbeit des Leutnants Karl Schoeneich, Infanterie-Regiment 3, Deutsch-Eylau, Westpreußen

18

„Aufklärungs- und Werbetätigkeit bei Staatlichen Schulbehörden“ von Hermann Baumann, 1. Vorsitzender des Landesverbands Hannover der DLRG

1932*

Ds-1142

von Hermann Baumann, 1. Vorsitzender des Landesverbands Hannover der DLRG

18

1. Wie wirken sich die Wiederbelebungsversuche auf die inneren Organe aus? Was gibt es für Apparate, mit denen die Wiederbelebung erreicht werden kann? 2. Fehlerquellen und deren schädliche Auswirkungen bei den Wiederbelebungsmethoden.

1937

Ds-143

verfasst von Herrn Fünfhausen und Herrn Hofmann

19

Versuche und Erfahrungen des Landesverbandes Hannover der DLRG mit der Verwendung von Wanderlehrern im Sommer 1932

1932

Ds-1226

von Hermann Baumann, 1. Vorsitzender des Landesver-bandes Hannover der DLRG

19

Beweisführung darüber, daß die D.L.R.G. im Dritten Reich um ihres Werkes willen anerkannt und von Behörden und Stellen unterstützt werden muß

1937

Ds-101

Beitrag vom Lehrschein-inhaber Wilhelm Henze, Göttingen

20

Bericht des DLRG-Führers Georg Hax gegeben für die Zeit 1925 bis 1935 auf der DLRG-Reichstagung in Dresden 12. Mai 1935

1935*

DS-172

[Jahresbericht 1925-1935]

20

Wie kann in der HJ und im BDM das Retten planmäßig verbreitet werden

1937

DS-1140

von Lehrscheininhaberin Ingeborg Simon, Oppeln, Dezember 1937

21

Welche Anforderungen sind an einen Rettungsschwimmer zu stellen?

1938

DS-1120

Januar 1938, von Lehrschein-inhaber Josef Reimann, Kassel

22

Rettung aus Treibeis

1938

DS-144

Januar 1938, von Paul Oesterreich, LV Sachsen, TL

23

„Übung und Prüfung in besonderen Wassernotlagen - Ein Beitrag zur Ausbildung in der Wasserrettung“

1938

Ds-146

April 1938, von Lehrschein-inhaber Max Jung, Ludwigs-burg

* = ca./vermutlich

Das Material ist urheberrechtlich geschützt. © DLRG 2025/Kerstin Teicher

Vergleich der DLRG-Satzungen 1913-1945

DLRG-Satzungen von der Gründung 1913 bis 1945

Mit der Neuorganisation der DLRG 1925 ging auch die Verabschiedung einer neuen Satzung einher. Diese stand jedoch nicht in einem luftleeren Raum: So hatte es bereits die am 07.07.2014 beschlossene und am 26.08.1914 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Dresden eingetragene Gründungssatzung (Satzung 1914) gegeben sowie 1922 eine neu gefasste Satzung. In diesen beiden Satzungen hatte die DLRG die inhaltlichen Weichen für ihre Arbeit gestellt. Der Beinahe-Untergang der DLRG hatte aber auch Schwächen der Arbeitsweise der DLRG offengelegt, deren Grundlage in den Satzungen zu finden waren, die mit der Neuorganisation behoben werden sollten. Im Rahmen der Neuorganisation 1925 wurde daher auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 15.03.1925 einstimmig und ohne Debatte eine neue Satzung verabschiedet. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 16.07.1925 (Satzung 1925). Im Zuge des Machtwechsels auf das nationalsozialistische Regime gab sich die DLRG 1933 eine neue Satzung, die 1934 in Kraft trat. Diese Satzung erfährt mehrere Satzungsänderungen, von denen vier inhaltlich relevant sind: drei in den Jahren 1937/1938, eine 1941.

Die Datei vergleicht ausgewählte Aspekte der Satzungen von 1913 bis 1945. 

Glossar wichtiger Begriffe in Zusammenhang mit der DLRG während der Zeit von 1925-1945

Ausführliches Glossar wichtiger verwendeter DLRG-spezifischer, historischer oder nicht mehr existierender Begriffe:

Begriff

Erläuterung

Ärztlicher Beirat

Medizinischer Experte im Vorstand sowohl der Gliederungen als auch im Hauptvorstand. Im Hauptvorstand der DLRG war dies von 1925-1935 Dr. Wolfgang Kohlrausch (1925-1935) und Dr. Heinrich Franzmeyer (ab 1936).

Amtsarzt

Staatlich bestellter Arzt. Verantwortlich für die öffentliche Gesundheitspflege, insbesondere im Rahmen der Gesundheitsüberwachung und der Durchführung gesundheitspolitischer Maßnahmen.

Amtsblatt

Ein Medium (früher gedruckte Zeitungen, heute eher online) vor allem staatlicher Stellen oder öffentlich-rechtlicher Körperschaften für gesetzlich oder per Satzung vorgeschriebene Bekanntmachungen. Die DLRG nutzte dies für Einladungen zu und Berichte über Gremiensitzungen (Jahresversammlungen usw.), aber auch für Veröffentlichungen von Jahresabschlüssen, Ankündigung von Kursen oder Veranstaltungen, später auch für inhaltliche Artikel über Medizin, Wasserrettungsdienst und vieles mehr. 

Antisemitismus

Diskriminierung und Verfolgung von Juden, die im NS-Deutschland staatlich gefördert wurde.

Arierparagraph

Bestimmungen zur Ausgrenzung „Nicht-Arier“ als Teil der NS-Rassenpolitik. Sammelbegriff im NS-Sprachgebrauch für Regelungen, die Juden und andere „Nicht-Arier“ von Ämtern, Funktionen und Vereinsmitgliedschaften ausschlossen. 1933 auch in der DLRG-Satzung eingeführt.

Arisierung

Enteignung und Ausgrenzung jüdischer Personen aus Vereinen und Sportstätten im Nationalsozialismus. Ziel war die Übertragung an „arische“ Personen oder Organisationen.

Bund Deutscher Mädel (BDM)

Weiblicher Zweig der Hitlerjugend, ab 1933 einzige staatlich anerkannte Mädchenorganisation. Ziel war die Erziehung zur „Mutter der Nation“ durch Sport, Haushaltskurse und NS-Ideologie. Mit der DLRG verbunden durch Schwimm- und Rettungskurse. BDM-Führerinnen mussten den DLRG-Grundschein erwerben.

Biomotor

Wiederbelebungsgerät, vorgestellt 1935 von Dr. Wolff auf der Reichstagung. Praktisch getestet, um DLRG-Mitglieder von seiner Wirksamkeit zu überzeugen. Details zur Funktion sind begrenzt, zeigt aber den Innovationsdrang der Zeit.

Bronzeplakette

Vorläufer des heutigen Rettungsschwimmabzeichen Silber, 1925 zunächst umbenannt in Prüfungs-, später in Leistungsschein. 

Cardiazol

Medikament zur Stimulation von Atmung und Kreislauf, in den 1930er-Jahren von Rettungsschwimmern eingesetzt. Als unschädlich angesehen, ab 1939 in Schulungen für DLRG, BDM und RAD gelehrt.

Carpule-Spritze

Ein Injektionssystem zur schnellen und dosierten Medikamentenverabreichung.

Danzig

Die Freie Stadt Danzig bestand als teilsouveräner selbstständiger Staat mit polnischen Hafenrechten unter dem Schutz des Völkerbundes von 1920 bis (faktisch) 1939. Bis 1919 hatte es zu Preußen gehört. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1920 vom Reichsgebiet abgetrennt und erhielt den Status eines autonomen Freistaats.

"Der Schwimmer"

Amtsblatt der DLRG und des Deutschen Schwimm-Verbands.

Deutsche Lebens-Rettungs-Gemeinschaft

Ehemaliger Name der DLRG von 1938-1945. Der Name wurde 1938 im Zuge der NS-Politik von der DLRG selbst umbenannt, um ihre Anpassung an das Regime zu verdeutlichen.

Deutscher Jugendherbergsverband (DJH)

Teil der HJ für Jungen von 10-14 Jahren. Ziel war die körperliche Ertüchtigung und NS-Indoktrination. Mit der DLRG verbunden durch Schwimm- und Rettungsausbildung als Vorbereitung auf militärische Aufgaben.

Deutsches Jungvolk (DJ)

Teil der HJ für Jungen von 10-14 Jahren. Ziel war die körperliche Ertüchtigung und NS-Indoktrination. Mit der DLRG verbunden durch Schwimm- und Rettungsausbildung als Vorbereitung auf militärische Aufgaben.

Deutsche Hochschule für Leibesübungen (DHfL)

Wissenschaftliche Forschungsstätte mit dem Hauptziel, kompetente Sportlehrer auszubilden. Sie war formal eine private Hochschalte, faktisch aber eine Einrichtung des Staates und entstand auf Initiative von Carl Diem und unter Mitwirkung von Theodor Lewald, dem Präsidenten der DLRG von 1925-1933. Die DHfL bestand von 1920 bis 1935, aber übertragen 1933 an die Berliner Universität.

DLRG-Führerschule

Kurzzeitige Einrichtung zur Ausbildung von Führungskräften innerhalb der DLRG während der NS-Zeit.

Drillichanzug

Ein aus einem Baumwollmischgewebe genähter zweiteiliger Anzug in weiß, weißgrau oder in blau.

Ehrenring

Ehrung für außergewöhnliches Engagement in der DLRG.

Entnazifizierung

Entfernung belasteter Personen aus ihren Ämtern und ihre Bestrafung nach 1945. Ziel war die völlige Ausrottung der nationalsozialistischen Ideologie und der Vorsatz, deren Urheber, Repräsentanten und Anhänger zur Verantwortung zu ziehen. Als Entnazifizierungsunterlagen oder -akten werden sämtliche personenbezogenen Unterlagen zusammengefasst, die im Zuge der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch die alliierten Besatzungsmächte veranlassten politischen Säuberung der deutschen Bevölkerung von den Einflüssen des Nationalsozialismus in den Jahren zwischen 1945 und 1951 entstanden sind. Es handelte sich um Einzelverfahren für einzelne Personen, die dadurch wieder „sauber“ wurden. Eng damit zusammen hängt der „Persilschein“.

Erbgesundheitsgericht

Gericht zur Durchsetzung der NS-Rassenhygiene. Zuständig für die Entscheidung über Zwangssterilisationen nach dem "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" von 1933.

Freiwilliges Rettungsschwimmer-Korps (F.R.K.)

Auf Betreiben von Franz Breithaupt ins Leben gerufenes kurzzeitig existierendes "Elitekorps" innerhalb der DLRG. 1943 ins Lebens gerufen, aber vermutlich nie wirklich aktiv.

Flakhelfer

Jugendliche, die gegen Kriegsende in die Luftverteidigung eingebunden wurden.

Freischwimmerzeugnis

Nachweis grundlegender Schwimmfähigkeiten. 1938 durch Erlass des Reichsjugendführers verpflichtend für HJ-Mitglieder. Die DLRG war nur bedingt beteiligt, da sie bis 1943 ihre Aufgabe nur in der Rettungsschwimmausbildung sah. Tatsächlich führten bereits vorher einige Gliederungen auch Schwimmausbildung durch, jedoch nicht offiziell. 

Führerbeirat der DLRG

Leitungsgremium der DLRG in der Zeit ab1933. Es entsprach dem Hauptvorstand. 

Führerprinzip

Hierarchisches Prinzip im Nationalsozialismus. Ein politisches Konzept und eine Propagandaformel im Nationalsozialismus. Demnach sollte Adolf Hitler nicht nur militärisch, sondern entsprechend auch in allen politischen und rechtlichen Gebieten ohne Kontrollinstanzen die oberste Befehlsgewalt haben. Dieses Prinzip wurde auch auf andere Organisationen übertragen, wie beispielsweise die DLRG. Deshalb sprach man dort von DLRG-Führer.

Gau

Eine regionale Verwaltungseinheit im nationalsozialistischen Deutschland. Die NSDAP hatte das Deutsche Reich in Gaue aufgeteilt, um die Parteistrukturen effizienter zu organisieren und die Kontrolle zentral zu stärken. Jeder Gau wurde von einem sogenannten Gauleiter geführt, der große Machtbefugnisse hatte und direkt Adolf Hitler unterstand.

Generalgouvernement

Der Begriff (polnisch Generalne Gubernatorstwo) lautete zunächst „Generalgouvernement“ für die besetzten polnischen Gebiete und bezeichnete zunächst die Gebiete der früheren Zweiten Polnischen Republik, die 1939–1945 vom Deutschen Reich militärisch besetzt und nicht unmittelbar durch Annexion in das Reichsgebiet eingegliedert wurden, wie u.a. anfangs die neuen Reichsgaue Danzig-Westpreußen, Wartheland und der neue Regierungsbezirk Zichenau in Ostpreußen.Der Begriff stammt noch aus dem Ersten Weltkrieg, in dem in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten anderer Länder zu deren Verwaltung Generalgouvernements (unmittelbar dem Kaiser unterstellt) bzw. Militärverwaltungen eingerichtet worden waren.

Gleichschaltung

Systematische Erfassung und Umstrukturierung von Organisationen und Institutionen nach den Vorgaben des NS-Regimes. 1933 wurde die DLRG in den Deutschen Reichsbund für Leibesübungen eingegliedert.

Grundschein

Bezeichnung der ersten Stufe der Rettungsschwimmabzeichen, auch nach dem Krieg noch lange verwendet, entspricht dem heutigen Rettungsschwimmabzeichen Bronze.

Haftschalen/Zwerchfellspanner

Wiederbelebungsgerät, von Dr. Hans Hans erfunden, auch „Eierschalen des Columbus“ genannt. Gumminäpfe zur manuellen Brustkorbbewegung. Bis in die 1990er-Jahre mit Variationen genutzt.

Hauptamt SS-Gericht

Ein Organ der SS, das für interne Disziplinarangelegenheiten und die Umsetzung der SS-Gerichtsbarkeit zuständig war.

Hitlerjugend (HJ)

 

Pflichtorganisation für Jugendliche im Dritten Reich, ab 1933 einzige staatlich anerkannte Jugendorganisation für Jungen. Ziel war die Formung einer „kämpferischen“ Jugend durch ideologische und militärische Ausbildung sowie Sport und Rettungsschwimmen.

Howard-Methode

 

Wiederbelebungsmethode. Brustkompression in Rückenlage durch Handdruck. Neben Silvester und Schäfer eine der drei Hauptmethoden der DLRG bis 1945, später durch HLW abgelöst.

Inhalabad-Wiederbeleber

Wiederbelebungsapparat. Mannshoher Apparat mit Metallbügel und Lederschnallen zur manuellen Brustkorbbewegung. Sauerstoffzufuhr ohne Druck, in der Praxis wenig effektiv, aber damals für die Wiederbelebung geschätzt und eingesetzt.

Klappenschrank

Bezeichnung für eine Telefon-Handvermittlungseinrichtung. Bis zur vollständigen Automatisierung des Fernsprechnetzes wurden Klappenschränke dazu benutzt, die Sprechverbindung zwischen zwei Fernsprechteilnehmern herzustellen. Dazu war jeder Sprechstelle eine Klinke (Buchse) und ein Elektromagnet mit einem einfachen Klappenmechanismus zugeordnet. Jedes Telefon war zur damaligen Zeit mit einer Ortsbatterie ausgestattet. Wollte jemand ein Gespräch führen, betätigte er den Kurbelinduktor an seinem Fernsprechapparat. Damit erzeugte er einen Wechselstrom, der „seinen“ Elektromagneten am Klappenschrank zum Anzug brachte. Dadurch wurde eine metallische Klappe freigegeben, die herunterfiel und damit dem Fräulein vom Amt den Verbindungswunsch mitteilte. Diese verband ihr Sprechzeug über die Klinke des Anrufers mit dessen Telefon.  Die Teilnehmer wurden also durch Umstecken von Kabeln miteinander verbunden.

Kohlrausch-Methode

Wiederbelebungstechnik, von Dr. Kohlrausch entwickelt. Nutzte Ellbogendruck auf den Brustkorb in Seitenlage. Bis in die 1970er-Jahren in der DLRG-Ausbildung, galt als empfehlenswert.

Landesverbandsführer (LVF)

Häufige Abkürzung in alten Dokumenten in der Zeit von 1933-1945, als der erste Vorsitzende in „Führer“ umbenannt wurde.

Lobelin

Medikament zur Wiederbelebung, von Lehrscheininhabern eingesetzt, wenn kein Arzt vor Ort war. Heute verboten für Laien, nur durch spezialisierte Notärzte erlaubt.

Münchener Abkommen

Abkommen zwischen Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Italien, getroffen in München, am 29. September 1938, wurde am 30. September 1938 von den jeweiligen Regierungschefs unterzeichnet. Das Abkommen bestimmte, dass die (zum Abkommen nicht eingeladene) Tschechoslowakei das Sudetenland an Deutschland abtreten und binnen zehn Tagen räumen musste. Um einen Krieg zu vermeiden, in welchem sie allein gegen Deutschland gestanden hätte, akzeptierte die Tschechoslowakei die Bedingungen des Abkommens. Der Einmarsch der Wehrmacht begann am 1. Oktober 1938. Ein internationaler Ausschuss sollte die künftigen Grenzen festlegen und Volksabstimmungen in weiteren Gebieten überwachen. Ähnliches war für die polnischen und ungarischen Minderheiten in der Tschechoslowakei vorgesehen. Das Abkommen gilt als Höhepunkt der britisch-französischen Appeasement-Politik. Obwohl das Münchner Abkommen als großer außenpolitischer Erfolg des nationalsozialistischen Deutschlands erschien, war Hitler unzufrieden, weil er eigentlich die ganze Tschechoslowakei hatte erobern wollen. Er forcierte in der Folge die militärischen Planungen und ließ am 15./16. März 1939 unter Bruch des Münchner Abkommens die sogenannte „Rest-Tschechei“ besetzen.

Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen (NSRL)

Dachverband für den deutschen Sport im Nationalsozialismus, der die Gleichschaltung der Sportvereine vollzog.

Organisation Todt (OT)

Dies war eine 1938 gegründete paramilitärische Bautruppe im NS-Staat, die den Namen ihres Führers Fritz Todt (1891–1942) trug. Sie wurde ab Beginn des Zweiten Weltkrieges vor allem für Baumaßnahmen in den von Deutschland besetzten Gebieten eingesetzt.

Persilschein

Entlastungszeugnis nach 1945. Umgangssprachlicher Begriff für Dokumente, die Personen nach dem Zweiten Weltkrieg von NS-Verstrickungen reinwaschen sollten.

Rassenzugehörigkeit

NS-Kriterium zur Einteilung in „arisch“ oder „nichtarisch“. Als Kategorie in der NS-Zeit auch in DLRG-Mitgliedskarten und Prüfungsausweisen eingeführt. Teil der systematischen Diskriminierung jüdischer Mitglieder.

Reichsarbeitsdienst (RAD)

Eine Organisation im Nationalsozialismus ab 1935, bei der Männer und ab Beginn des Zweiten Weltkriegs Frauen verpflichtet wurden, zu dienen. Sie wurden ähnlich wie beim Miliar auch „einberufen“, jedoch für eher zivile Aufgaben eingesetzt, die aber militärisch wichtig waren. Das konnte auch sehr harte körperliche Arbeit sein, wie beispielsweise Straßen- oder Wohnungsbau oder im Steinbruch.

Reichsmark (RM)

Die Währung des Deutschen Reiches von 1925-1945. Sie löste die Rentenmark ab, die wiederum 1923 eingeführt worden war, um die Hyperinflation in Deutschland von 1914 bis November 1923 zu beenden. Eine Reichsmark waren 100 Pfennige.

Referent Jugend-/Schulungs-/Kursusangelegenheiten

Position im  Führerbeirat (siehe dort) der DLRG; 1935 eingerichtet und mit Karl Löhr besetzt, um die Jugendarbeit der DLRG mit der des NS-Regimes (speziell der HJ) zu verbinden. 

Reichsjugendführung

Oberste Leitung der HJ und BDM. Verantwortlich für die NS-Jugendpolitik. Karl Löhr war ab 1942 Verbindungsmann zur Reichsjugendführung.

Reichstagung der DLRG

Ab 1933 Bezeichnung für die Jahres-Hauptversammlung der DLRG. 

Schäfer-Methode

Manuelle Brustkompression in Bauchlage zur Luftausstoßung, ca. 16 Atemzüge pro Minute. Eine der drei Hauptmethoden der DLRG bis 1945 erfolgreich eingesetzt.

Silvester-Methode

Brustkompression in Rückenlage durch Armdruck, 6-8 Atemzüge pro Minute. Als einfachste Methode 1929 empfohlen, bis 1945 neben Schäfer und Kohlrausch genutzt, dann durch HLW abgelöst.

Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft (SLRG)

1933 gegründete Organisation für die Wasserrettung in der Schweiz, inspiriert und unterstützt durch die DLRG, vor allem durch Karl Broßmer.

Stenotypist

Ein Schreibberuf in Büros und Verwaltungen, in etwa vergleichbar mit einem Sekretär. Dabei nahmen die Stenotypisten Diktate der Vorgesetzten stenografisch (eine Kurzschrift, mit der sehr schnell geschrieben werden konnte) auf und übertrugen den Text anschließend in Schriftsätze. Dabei benutzen sie in jener Zeit Schreibmaschinen. Die meisten Stenotypisten waren Frauen – dieser Beruf war einer der ersten im Angestelltenstatus, der jungen Frauen nach 1918 offenstand.

Sudetenland

Anfang Oktober 1938 kam infolge des Münchner Abkommens das von Deutschen besiedelte tschechoslowakische Schlesien als Teil des Sudetenlandes zum Deutschen Reich.

Schöneberg

Schöneberg war zunächst eine eigene Stadt, wurden 1920 in Groß-Berlin eingemeindet und bildet heute nach der Verwaltungsreform 2021 den gemeinsamen Bezirk „Tempelhof Schöneberg“. Der Sitz der DLRG in der Bülowstraße 18 war in der Zeit von 1925-1945 in diesem Bezirk. Die Geschäftsstelle (Büro) wurde jedoch nach Bombenzerstörung 1944 nach Birkenwerder bei Berlin verlegt.

Telegram

Eine mit Hilfe akustischer, optischer oder elektrischer Geräte telegrafisch übermittelte Nachricht. Andere Bezeichnungen waren „Depesche, Kabel oder Drahtnachricht, basierend auf der Form der Nachrichtenübermittlung. Es gab sie seit 1791, sie wurden ab Ende des 19. Jahrhunderts mit Typendrucktelegrafen und nach dem Zweiten Weltkrieg per Fernschreiber übermittelt. Am Empfangsort wurde es von der Post ausgedruckt und als Papier per Boten dem Empfänger ausgehändigt. Da sich das Entgelt für ein Telegramm nach der Anzahl der Wörter richtete, hatte sich ein sogenannter „Telegrammstil“ eingebürgert. Bei der Deutschen Bundespost wurde dieser Service am 31.12.2022 mangels Nachfrage eingestellt.

Ulmer Gottlieb (Tauchpuppe)

Realistische Übungspuppe für Rettungstechniken, auch in der Reichswehr genutzt. Zeigt den Praxisbezug der DLRG-Ausbildung. Holzfigur von Kälber und Rottmann, 1931 vorgestellt.

UK/UK-Stellung

Während des Zweiten Weltkrieges eine befristete oder widerrufliche Entlassung oder Nichteinziehung von Fachkräften, die zur Durchführung einer Reichsverteidigungsaufgabe der Kriegswirtschaft, des Verkehrs oder der Verwaltung in der Heimat unentbehrlich und unersetzbar waren.

Volksgemeinschaft

NS-Konzept einer homogenen, „reinrassigen“ Gemeinschaft. Ziel war die Ausgrenzung von Juden und anderen „unerwünschten“ Gruppen. Der Ausschluss jüdischer Sportler aus Vereinen war Teil dieses Konzepts.

Volksgesundheit

NS-Konzept der gesundheitlichen Stärkung des Volkes. Sportmedizin und DLRG wurden genutzt, um Wehrfähigkeit und Leistungskraft zu fördern. Ideologisch geprägt, aber in der DLRG primär wissenschaftlich umgesetzt, ohne direkte Verbindung zu NS-Verbrechen.

Volksgerichtshof

Ein zentraler Bestandteil der nationalsozialistischen Justiz, zuständig für politische Prozesse gegen Regimegegner, bekannt für seine Todesurteile.

Volkssturm

Miliz im Zweiten Weltkrieg. 1944 gegründet, rekrutierte Jugendliche ab 16 Jahren für den Kriegseinsatz. Die körperliche Ertüchtigung durch die DLRG diente zunehmend militärischen Zwecken, was die Jugendarbeit weiter mit NS-Zielen verknüpfte.

Zwerchfellspanner

Medizinisches Gerät zur Beatmung. Handlich, aber ineffektiv, von Dr. Hans Hans entwickelt. In den 1990er-Jahren Revival als „Cardio Pump“, führte zu modernen maschinellen Geräten wie „Lucas“.

 

Bildband "Die Geschichte der DLRG - Historische Objekte - 1933-1945"

"Das DLRG-Mitglied Harald Jatzke ist langjähriger Sammler und Kenner der Geschichte der DLRG. Exponate seiner umfangreichen Sammlung hat er in verschiedenen Publikationen dokumentiert, darunter in dem 2003 erschienenen Buch "Die Geschichte der DLRG im Spiegel ihrer Abzeichen und Urkunden" und in geringer Auflage in verschiedenen Fotobüchern, die nicht im Handel erhältlich sind. Das Buch ist verschiedentlich noch in Antiquariaten zu finden. Die DLRG darf mit seiner Zustimmung den vollständigen Bildband zu den Objekten von 1933-1945 historisch interessierten Mitgliedern unter den Voraussetzungen des § 86a Abs. 3 i.V.m. § 86 Abs. 4 StGB zugänglich machen (bitte auf das Bild rechts klicken)."

Bibliographische Angaben: Die Geschichte der DLRG - Historische Objekte - 1933-1945, zusammengestellt von Harald Jatzke; Dokumentation in sechs sog. Fotobüchern, hier Band 2 (1933 - 1945), München 2020, 64 Seiten. 

Bitte beachten Sie: Das Material ist urheberrechtlich geschützt; die Bildbände erhalten außer einer Beschriftung der Objekte keine weiteren Kommentare. Sie sind selbstverständlich im Kontext der NS-Zeit zu verstehen und unterliegen der eingangs beschriebenen Sozialadäquanzklausel. Weitere Erläuterungen zu den Objekten der Zeit, ihrer Verwendung und ihrer historischen Einordnung können im Hauptband des Werkes "Die DLRG 1925-1945 – Zwischen Idealismus und NS-Ideologie" (ISBN: 978-3695199099; überall im Handel erhältlich) ausführlich nachgelesen werden. Der Bildband liegt im Original auch im DLRG-Archiv in Bad Nenndorf (Archiv-Nummer: Ds-1561).

Diese Website benutzt Cookies.

Diese Webseite nutzt Tracking-Technologie, um die Zahl der Besucher zu ermitteln und um unser Angebot stetig verbessern zu können.

Wesentlich

Statistik

Marketing

Die Auswahl (auch die Ablehnung) wird dauerhaft gespeichert. Über die Datenschutzseite lässt sich die Auswahl zurücksetzen.